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Sozialdarwinismus


Soziologie


Basiswissen


Menschliches Verhalten kann - und soll - darwinistisch gedeutet werden: Der Darwinismus als naturwissenschaftliche Theorie deutet Körper- und Verhaltensformen als Ausdruck eines biologischen Kampfes um begrenzte Ressourcen. Der Sozialdarwinismus überträgt diese Sicht auf menschliche Gesellschaften.

Charakterisierung


Der Darwinismus im engeren Sinn ist eine naturwissenschaftliche Theorie. Er soll die Vielfalt biologischer Arten sowohl im Pflanzen als auch im Tierreich erklären. Die Vielfalt kommt kommt einerseits durch ungerichtete Variationen bei der Erzeugung von Nachkommen und andererseits eine gerichtete Auswahl der "fittesten" Individuen zustande. Fit meint hier zunächst nur so viel wie "passend". Die wissenschaftliche Theorie wurde bald nach ihrer Veröffentlichung auf menschliche Umstände übertragen[1]: So wie der Löwe die Gazelle jagt, so jagen starke Nationen schwache. Als Sozialdarwinismus wurde damit aber menschliches Verhalten nicht nur beschrieben. Es kam ein fordernder Unterton hinzu: Der Kampf um Ressourcen sei keine leidige Angelegenheit die es zu überwinden gilt. Vielmehr wurde der Kampf zum gesunden und kraftspendenden Lebensprinzip erhoben[3][4]. Aus der Theorie wurde eine Ideologie. Der Sozialdarwinismus war im späten 19ten und frühen 20ten eng verbunden mit marktliberalen Wirtschaftstheorien einerseits und nationalistischen Strömungen andererseits (Pflicht zum Krieg). Ein beispielhafter, sozialdarwinistischer Originaltext aus dem Jahr 1913 seht im Artikel Deutschland und der nächste Krieg ↗

Fußnoten