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Determinismus


Weltprozess


Basiswissen


Alles in der Welt ist vorherbestimmt, das heißt determiniert: die Naturgesetze bestimmten jede noch so kleine Entwicklung, Gott weiss schon seit der Schöpfung, wie die Welt abläuft oder alles läuft nach den strengen Gesetzen eines Karmas ab: hier stehen einige Beispiele zu solchen deterministischen Positionen.

Determinismus in den Naturwissenschaften


Die modernen Naturwissenschaften werden oft als deterministisch interpretiert. Der Gedanke entsteht über die Idee, dass alle Abläufe in der Welt über Naturgesetze geregelt sind. Da auch der Mensch Teil der Welt ist, sei auch sein Verhalten einzig durch Naturgesetze geregelt. Siehe dazu auch => Kausalität

Determinismus in der Mythologie


◦ In verschiedenen Mythologen gibt es schicksalsbestimmende Mächte.
◦ Diese können unpersönlich gesetzmäßig sein (Karma) oder ...
◦ personal wie etwa die nordischen => Nornen

Determinismus in der Theologie


In der christlichen Theologie gibt es deterministische Denkrichtungen: Ist Gott allwissend, dann sieht er zukünftige Geschehen voraus. Mehr dazu unter => Prädestinationslehre

Der Laplace-Dämon als deterministischer Quälgeist


Der Laplacesche Dämon ist eine berühmte Metapher für ein deterministisches Weltbild. Erdacht wurde er von dem Mathematiker Laplace. Der Dämon kann alle Zustände der Welt aus der Vergangenheit bis in die fernste Zukunft berechnen. Mehr dazu unter => Laplacescher Dämon

Determinismus in der Mathematik


Wenn man etwas vollständig vorausberechnen kann, dann ist es determiniert. Dieser Gedanke ist richtig. Aber der Umkehrschluss gilt nicht zwingend. Wenn etwas determiniert ist, ist es nicht automatisch vorausberechenbar. Mit dieser Fragen beschäftige sich z. B. Roger Penrose im Buch => Computerdenken

Determinismus Physik


Die Physik sucht nach mathematisch fassbaren Korrelationen in der Welt. Das meint: wenn man jetzt ein Zustand genau kennt, dann kann man daraus einen zukünftigen Zustand genau voraussagen. Der Nobelpreisträger und Physiker Richard Feynman sagte sinngemäß: Das höchste Wahrheitskriterium der Physik ist die Vorhersagbarkeit. Je mehr den Physikern das auch gelingt, desto eher neigen manche Denker den Erfolg zu verallgemeinern und zu denken dass die ganze Welt vorhersagbar ist. Das entsprechende Denkprinzip ist die sogenannte => Kausalität

Determinismus als Weltbild


Als düstere, dystopische Welttheorie kam der Determinismus bereits im 18ten Jh. auf. Im 19ten Jahrhundert gewann er zunehmend viele Anhänger. In der ersten Hälfte des 20ten Jh. war er sehr verbreitet. Literarisch verarbeitet hat das unter anderem der amerikanische Schriftsteller => H. P. Lovecraft (Zitate)

Zur Aktualität des Determinismus


Viele Menschen lehnen (und lehnten) den Determinismus instinktiv ab. Als Hauptargument gilt ihnen die unmittelbar Erfahrung eines Freien Willens. Seit dem Aufkommen der statistischen Quantenphysik in den 1920er Jahren gelten auch die modernen physikalischen Naturgesetze nicht mehr als zwingender Beweis eines physikalischen Determinismus. Das Thema gehört zu den großen (ungelösten) Forschungsfragen. Siehe auch => Quantenphysik