Klassische Physik
Bis 1905
Basiswissen
Als klassisch bezeichnet man die Physik ohne Quanteneffekte[1][2] und ohne Relatitivität im Sinne Einsteins: die klassische Physik kommt ohne Quantisierung und vierdimensionaler Raumzeit (Einstein) aus: das ist das theoretische Gebäude der Physik, wie es bis zum Jahr 1900 als etabliert und in sich geschlossen galt. In dieser klassischen Physik gab es Formeln zur Berechnung zukünftig sicher eintretender Ereignisse (man lässt einen Stein fallen, er bewegt sich dann Richtung Boden). Diese Vorstellung sicherer Vorhersagen wurde ab etwa 1905 durch eine neue Physik, die Quantenphysik durch zunehmend statistisch zu deutende Naturgesetze verdrängt.
Klassisch
- Als klassisch gilt die Physik bis etwa zum Jahr 1905.
- Man stellte sich die Welt aus Teilchen vor.
- Grundlage dieses Denkens waren newtonsche Axiome ↗
- Die klassische Physik war in weiten Bereichen anschaulich.
- Das Denken in ihr war vielleicht kompliziert, aber alltagsnah.
- Das ging verloren mit der Quanten- und der Relativitätstheorie.
- Insbesondere galt das Prinzip der Objektivität ↗
Nicht klassisch
- In der Relativitätstheorie verloren Raum und Zeit ihren absoluten Charakter.
- In der Quantenphysik verschwimmt das Konzept einer objektive existierenden Realität.
- Zukünftige Ereignisse lassen sich nicht mehr sicher sondern nur als Wahrscheinlichkeit vorhersagen.
- Die entsprechend Physik wird deshalb oft "nicht klassisch" genannt.
- Siehe vor allem unter Quantenphysik ↗
Fußnoten
- [1] John Desmond Bernal: The Extension of Man. A History of Physics before 1900 (1972) M.I.T. Press also as A History of Classical Physics from Antiquity to the Quantum. Siehe auch John Desmond Bernal ↗
- [2] Auch der Physiker und Nobelpreisträger Erwin Schrödinger (1887 bis 1961) stellt die klassische Physik in Gegensatz zur Quantenphysik. So schreibt er zur relativ hohen Beständigkeit des Erbmaterials im Sinne der Biologie: "Die klassische Physik vermag die Beständigkeit nicht zu erklären" und wird wenige Seiten später eine Erklärung mit der Quantenphysik vorschlagen. In: Erwin Schrödinger: Was ist Leben?: Die lebende Zelle mit den Augen des Physikers betrachtet. R. Piper GmbH & Co. KG, München 1987. ISBN: 3-492-11134-3. Dort das Kapital "Viertes Kapitel Das quantenmechanische Beweismaterial", Seite 74.
- [3] Das Spektrum Lexikon der Physik zählt die Vorgänge im atomaren und subatomaren Bereich nicht mehr zu klassischen Physik, wenn dort steht: "Die Elektrodynamik ist eine klassische Theorie, d.h. sie beschreibt nicht die Erscheinungen im atomaren und subatomaren Bereich; dafür sind die Quantenelektrodynamik und die Quantenchromodynamik zuständig." In: der Artikel "Elektrodynamik". Spektrum Lexikon der Physik. Stand 10. September 2024. Online: https://www.spektrum.de/lexikon/physik/elektrodynamik/4007