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1: Dialekt
Linguistik
Hessisch, Bayrisch, Ostfriesisch oder Sächsisch: als Dialekt oder Mundart bezeichnet man eine örtliche (lokale) Variation einer Sprache. Oft ist nicht nur die Betonung auffällig anders als in der Hochsprache, sondern es werden auch eigene Worte und Redewendungen benutzt. Für ein Beispiel siehe unter
=> Hessisch-Deutsch [Wörterbuch]
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2: Direkt
Beispiel
Der Physiker Wolfgang Pauli war immer sehr direkt: wenn ihm etwas missfiel, sagte er das ohne große Höflichkeitsfloskeln. In der Geometrie heißt direkt auch oft so viel wie in enger Nachbarschaft: als natürliche Zahlen liegen die 3 und die 4 direkt nebeneinander, sie sind also
=> Nachbarzahlen
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3: Defekt
… etwas das kaputt ist oder was was fehlt, z. B. der => Massendefekt
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4: Diallele
… ein anderes Wort für einen logischen => Zirkelschuss
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5: lekt
… als griechische Silbe siehe unter => leg
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6: Radialkraft
Physik
Eine Radialkraft [1], auch Zentralkraft genannt [2] ist eine Kraft, die entlang eines Radius wirkt. Wirkt die Kraft nach innen zum Mittelpunkt einer Kreisbewegung nennt man sie auch Zentripetalkraft [3]. Wirkt sie nach außen, nennt man sie Zentrifugalkraft. Bei einer stabilen Kreisbewegung ist ihr Betrag gleich mv²/r oder mw·r. Siehe mehr dazu unter
=> Zentripetalkraft
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7: Aafaltsbinsel als hessischer Dialekt
Hanauer Gegend
Einfaltspinsel, jemand der nur schlechte oder einfältige Ideen hat, ähnlich einem
=> Dummbeudel als hessischer Dialekt
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8: Abbelkrotze als hessischer Dialekt
Hanauer Gegend
Der Apfelkrotzen ist das feste Apfgehäuse um den Kern: de Krotze musst'de nett mitesse. Der schmeckt eh immer nur bitter nach Mandeln. Schmeiss'n eifach uff die Gass. [B]
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9: Abee als hessischer Dialekt
Hanauer Gegend
Toilette, Abort: „Ich muss emma uff'n Abee“ meint: ich muss einmal auf die Toilette. Das A am Anfang wird wie das ee am Ende auch lang gesprochen. Man spricht auch vom „Abee-Dibbe“, das wäre dann die Toilettenschüssel. Eine Toilettenfliege hingegen bezeichnet eine lästige Person, siehe dazu unter
=> Abeemick als hessischer Dialekt [B]
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10: Abeemick als hessischer Dialekt
Hanauer Gegend
WC-Fliege, aber auch lästiger Mensch: der iss wie e Abbemicke, der kannst de um disch schlaache wie de willst, der geht net fort. Das Abee wird so gesprochen, als seien es die zwei ersten Buchstaben des Alphabet, wobei die Betonung auf dem A liegt. Mehr zu dieser Bezeichnung für ein WC unter
=> Abee als hessischer Dialekt [B]
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11: Äbsch als hessischer Dialekt
Hanauer Gegend
Beleidigt, sauer, böse, grob. Beispiel: geh fordd sonsd werd isch äbsch (sagt ein Erwachsener zu einem Kind wenn er seine Ruhe haben will.). Missmutig, nicht gut zu genießen [B]. Das Ä am Anfang wird etwas langgezogen gesprochen.
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12: Affeheine als hessischer Dialekt
Hanauer Gegend
Schwer zu übersetzen. Vielleicht am ehesten eine abgeschwächte Form von „Simbel“? Unbekannt [B]. Siehe auch
=> Simbel als hessischer Dialekt
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13: Affestaa als hessischer Dialekt
Hanauer Gegend
(Affenstein) Ehemaliges Irrenhaus in Frankfurt: „du bringst mich noch uff de Affestaa!“: entnervter Ausruf, wenn man sich über jemand geärgert (oder sogar gesorgt) hat. Oder: der kommt uffn Affestaa [B]. Eine ähnliche Wendung aus den 1970er Jahren war: wenn de disch nett benimmst, kommst de nach Seckbach. Siehe auch
=> Seckbach als hessischer Dialekt
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14: Aisch als hessischer Dialekt
Wetteraurisch (Dialekt)
Auch gesprochen als eisch, isch: ich (aisch und eisch - eher im ländlichen Raum gesprochen; isch - eher im städtischen) Dieser Eintrag stammt von Barbara Kimpel aus der Wetterau (Friedberg, Reichelsheim, Södel). Aisch hunn gesaat [B]. Siehe auch ein Beispiel aus der Hanauer Gegend
=> nett dass isch wüsst als hessischer Dialekt
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15: Alderiern als hessischer Dialekt
Hanauer Gegend
Du dich net immer so alderiern - heißt nicht so in den Vordergrund spielen. [B] sich über alles aufregen. Siehe auch
=> Zorngickel als hessischer Dialekt
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16: Allaans als hessischer Dialekt
Hanauer Gegend
Allein (Kannst du der schon allaans die Schuh zubinne?). Isch war allaans [B]. Seld war isch allaans: neulich, damals war ich alleine [B]
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17: Alle Schlaach als hessischer Dialekt
Hanauer Gegend
Alle Schlaach meint wörtlich: immer wenn die Uhr schlägt, also in etwa: jede Stunde. Im übertragenen Sinn meinte es soviel wie ständig, pausenlos und/oder mit häufigen (lästigen) Wiederholungen: „Alle Schlaach fraacht aan des Kind eh Zoisch wass kaan Mensch weiß“: Ständig fragt einen das Kind Dinge, die man nicht weiß. [B]
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18: Alleridd als hessischer Dialekt
Hanauer Gegend
Allderidd heißt so viel wie andauernd. [B] unbekannt. Siehe auch
=> Hessisch-Deutsch
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19: Alleweil als hessischer Dialekt
Hanauer Gegend
Schwierig zu übersetzen. Wird z.B. so verwendet „Der Kall war alleweil Schuster“ = „Der Karl war mal Schuster“ Wenn nur „alleweil“ gesagt wird, ist es auch ein Ausruf des Erstaunens. z.B. 1. Person sagt. [B] Alleweil haww isch Durscht: oft oder jetzt habe ich Durst [B]
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20: Allmei als hessischer Dialekt
Hanauer Gegend
Habgieriger Mensch (siehe auch Gorks oder Ungeneu). [B] Dess iss'n Allmei: das ist ein Nimmersatt, der will immer mehr.
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21: Allminanner als hessischer Dialekt
Hanauer Gegend
Alle zusammen: Mir mache allminanner uff die Kerb. Das heißt: wir gehen alle zusammen auf die Kerb. Der Begriff wurde bis mindestens in die 1980er Jahre noch aktiv verwendet. [B]
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22: Amizoisch als hessischer Dialekt
Hanauer Gegend
Gängiger Begriff für Kaugummi und sonstigen Firlefanz aus Amerika. Der Begriff wurde oft abwertend verwendet. In den 1970er Jahren standen in Dörnigheim an vielen Straßenecken kleine rote Kaugummiautomaten. Für wenige Pfennige konnte man sich dort auch Plastikspielzeug und anderes „Amizoisch“ kaufen. Für eine ähnliche Bedeutung siehe auch
=> Ferz als hessischer Dialekt [B]
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23: Angstschissern als hessischer Dialekt
Hanauer Gegend
Was für e Angstschissern, die traut sisch ja noch nett emah uff'e normale Rutschbahn enuffzuklettern: heißt übersetzt: welch ein ängstliches Mädchen. Sie traut sich ja noch nicht einmal eine normale Rutschbahn hinauf zu klettern. Das „e“ wird kurz gesprochen, wie eine Zusammenziehung von einem kurzen ä und e. [B] Siehe auch
=> Flunnze als hessischer Dialekt
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24: Annern Saide uffziehn als hessischer Dialekt
Hanauer Gegend
Strenge Maßnahmen ergreifen: Wenn dess mit der Falschparkerei nett bald uffhört, dann müsse mer emma anndere Saide uffziehe. Heißt: wenn das Falschparken nicht aufhört, werden strenge Maßnahmen notwendig. [B]
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25: Annersder als hessischer Dialekt
Hanauer Gegend
Anders. Beispiel: wenn's so net geht, dann müsse mers annersder mache. Die Betonung liegt auf dem ersten a. Der iss annersder als mir [B].
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26: Asoz als hessischer Dialekt
Hanauer Gegend
Asoziale, unliebsame Personen, sozial geächtet: „Üwwer de Bahn, da isses Asoz-Viertel. Da gehste ahwends besser nett lang.“ Meint: jenseits der Bahnlinie wohnen Menschen, die vom restlichen Ort nicht geachtet werden. Abends hältst du dich bitte davon fern. Die Betonung liegt sowohl auf dem A wie auch auf dem o. [B] ein einfacher Mensch, der gerne auf Kosten anderer lebt, der sich gerne durschleifen lässte. Das Wort bedarf einer historischen Einordnung. Dazu mehr unten.
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27: Aß als hessischer Dialekt
Hanauer Gegend
Gibt es so nicht: Aß als Vergangenheitsform wird im Hessischen rund um Hanau nicht benutzt. Niemand sagt: „Ich aß einen Apfel“. Im Dialekt korrekt wäre: isch hab en Abbel gegesse. Die Form aß heißt grammatisch Präteritum und wird generell im erwähnten Dialekt nicht verwendet: völlig ungebräuchlich wären etwa: sie sang ein Lied; er las ein Buch; die Familie fuhr in den Urlaub. Tatsächlich verwendet wird durchweg nur das Perfekt: sie hadd e Lied gesungene; er hadd e Buch gelehse; die Familie iss in de Urlaub gefahrn. Ich (Gunter Heim) empfinde noch heute (2020) die Verwendung des Präteritums als fremd, obwohl ich schon über 30 Jahre nicht mehr in Hessen wohne. [B]
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28: Atzel als hessischer Dialekt
Wetterau
Perücke, Haarteil; aber auch als pars pro toto für den Kopf an sich. Das Wort stammt von Barbara Kimpel aus der Wetterau (Friedberg, Reichelsheim, Södel). Siehe auch
=> Banatzel als hessischer Dialekt
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29: Atzele als hessischer Dialekt
Hanauer Gegend
Sich atzele heißt so viel wie sich streiten. [B] unbekannt. eine ähnliche Bedeutung hat
=> klobbe als hessischer Dialekt
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30: Ausenannerklabustern als hessischer Dialekt
Hanauer Gegend
Mit viel feinmotorischem Gefühl und Geschick entwirren oder zerlegen: „Die hadd dehn Kawelsalat widder schee ausannerklabustert.“ Meint: sie hat den Kabelsalat geschickt entwirrt. Systematisch zerlegen [B]. Siehe auch
=> friemele als hessischer Dialekt
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31: Ausenannerlehje als hessischer Dialekt
Hanauer Gegend
Detailliert erklären: Als's so in de 1980er Jahrn langsam mit de Compjuder losging, da hawwe noch Exxperrte langsam ausenannergelehjt, wie mer so e Geräht üwwerhaupt ans Laufe kriejht - Tatsächlich gab es um 1985 noch keine graphischen Bedienoberflächen. Experten mussten Neulingen Schritt für Schritt Tastatureingaben erläutern, um Computer benutzen zu können. Das Schritt-für-Schritt-Beibringen ist die Kernbedeutung des Wortes auseinanderlegen. [B] unbekannt.
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32: Baabe als hessischer Dialekt
Hanauer Gegend
Papa. Es gibt wohl die Version mit lang gesprochenem a als auch mit kurzem als Babbe gesprochen. [B] unüblich, unbekannt. Nicht zu verwechseln mit
=> Babb als hessischer Dialekt
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33: Baamsticker als hessischer Dialekt
Hanauer Gegend
Ein Grundstück mit Bäumen, wahrscheinlich vor allem Obstbäumen darauf. [B] Baumwiese.
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34: Baaschgambel als hessischer Dialekt
Wetterau
Baaschgambel heißt so viel wie Durcheinander, Chaos, Gerühr: das Wort stammt von Barbara Kimpel aus der Wetterau (Friedberg, Reichelsheim, Södel). [B] unbekannt. Siehe auch
=> Krembel als hessischer Dialekt
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35: Babb als hessischer Dialekt
Hanauer Gegend
Babb meint Kleber. Das Wort war bis mindestens 1980 sehr gebräuchlich. Beispiel: „Gebb mer mah de Babb.“ Meint: gib mir 'mal den Kleber. Kleber meinte dabei immer Leim oder Flüssigkleber. Klebestreifen wurden damit nicht bezeichnet. [B] Nicht zu verwechseln mit
=> Babbe als hessischer Dialekt
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