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Ursache


Definition


Basiswissen


Ursache, Grund, Warum, Kausalität: diese Worte haben ähnliche, oft überlappende Bedeutungen. Die gewünschte Antwort kann sinnstiftende Ziele oder blinde Kausalketten abzielen.

Wie ist Ursache definiert?


Der Begriff Ursache ist untrennbar verbunden mit der Idee einer Wirkung: Die Ursache ist eine Zustand - gedacht oder materiell real - der dazu beiträgt oder alleine bewirkt, dass ein anderer Zustand (die Wirkung) eintritt.

Was wäre ein Beispiel?


Ein Kochtopf mit Wasser steht auf einer heißen Herdplatte und beginnt irgendwann zu kochen. Was war die Urache? Man kann als Antwort angeben: die heiße Herdplatte. Sie hat bewirkt, dass das Wasser ständig wärmer wurde und am Ende zu kochen begann.

Probleme mit "der" einen Ursache


Auf die Frage, warum Wasser in einem Topf zu kochen beginnt, kann man mit vielen Ursachen antworten. Hier sind einige Beispiele. Das Wasser im Topf begann zu kochen, weil ...


Noch komplizierter wird die Antwort, wenn nach der Ursache menschlicher Handlungen ode gefragt wird: warum hat Peter ein Studium des Maschinenbaus begonnen? Man kann sich hier leicht 10 Ursachen oder mehr denken. Und man kann Peter sogar unterstellen, dass ihm viele der Ursachen selbst unbekannt sind (Unterbewusstsein). Aus einer Ursache kann ein Ursachen-Geflecht (Kausalgeflecht) werden. Offensichtlich muss der Begriff der Ursache differenziert werden. Differenzieren heißt hier so viel wie: in verschiedene Bedeutungen und Aspekte aufteilen.

Wo wird der Begriff präzisiert?


Die Idee einer Ursache ist grundlegend für Naturwissenschaften und andere wissenschaftliche Disziplinen. Eine umfassende Betrachtung der Idee einer Ursache wird oft unter dem Stichwort Kausalität vorgenommen. Siehe mehr dazu unter => Kausalität

Die Ursache nach Erwin Schrödinger


Der österreichische Quantenphysiker Erwin Schrödinger (1887 bis 1961) legt Wert darauf, dass Ursachen letztendlich nur eine rein gedanklich Verallgemeinerung beschränkter Erfahrungen sind. Schrödinger defniert eine Ursache über immer wiederkehrerende Ähnlichkeiten im Ablauf des Welt [1]: "gewisse Merkmale eines Erscheinungsablaufes zeigen sich immer und überall mit gewissen anderen Merkmalen verknüpft". Man denke hier zum Beispiel an das Auftreten eines Vollmondes und damit eng verknüpfte hohe Wasserstände an den Küsten im Zusammenhang mit Ebbe und Flut. Schrödinger weiter: "Dabei ist von besonderer biologischer Bedeutung der Fall, daß die eine Merkmalgruppe der anderen zeitlich voraufgeht. Die Umstände, die einem gewissen, oft beobachteten Erscheinungsablauf (A) vorangehen, scheiden sich typisch in zwei Gruppen, beständige und wechselnde. Und wenn weiter erkannt wird, daß die beständige Gruppe auch umgekehrt immer von A gefolgt wird, so führt das dazu, diese Gruppe von Umständen als die bedingenden Ursachen von A zu erklären." Verallgemeinert man diese Erfahrungstatsache zu der Forderung, "daß auch in solchen Fällen, in denen es noch nicht gelungen ist, die bedingenden Ursachen eines bestimmten Erscheinungsablaufes zu isolieren, solche doch angebbar sein müssen […]", so spricht man nach Schrödinger auch vom sogenannten => Kausalitätsprinzip

Quellen