Ceteris paribus
Logik
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Basiswissen
Ceteris paribus heißt so viel wie unter sonst gleich Umständen, wenn alles andere gleich oder unverändert bleibt[1][2][3][4]: Angenommen man möchte den Einfluss der Fallhöhe auf die Falldauer untersuchen. Man lässt dazu kleine schwere Stahlkugeln aus verschiedenen Höhen auf den Boden fallen. Man könnte als Ergebnis dann zum Beispiel formulieren: Bei einer Vervierfachung der Fallhöhe, ceteris paribus, kommt es zu einer Verdopplung der Falldauer. Oder ohne Fremdworte: wenn die Fallhöhe viermal so groß gemacht wird, dann verdoppelt sich bei sonst gleichen Bedingungen die Falldauer. Siehe dauch Falldauer berechnen ↗
Fußnoten
- [1] "Cetĕris parĭbus (lat.), wenn die übrigen Umstände gleich sind." In: Lexikoneintrag zu »Cetĕris parĭbus«. Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 834.
- [2] "Cetĕris parĭbus (lat.), das übrige als gleich gesetzt, unter übrigens gleichen Umständen." In: Lexikoneintrag zu »Cetĕris parĭbus«. Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 850.
- [3] In dem folgenden beispielhaften Satz könnte man statt ceteris paribus ohne Sinnveränderung auch "unter sonst gleichen Umständen" schreiben: "Von verschiedenen Associationen, die sich an denselben Inhalt auf Grund seiner früheren Verbindung mit anderen Inhalten knüpfen, ist ceteris paribus diejenige die wahrscheinlichste, welche mehr eingeübt, d.h. in unserem bisherigen Leben häufiger aufgetreten ist." In: Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 2. Berlin 1904, S. 541-542. Online: http://www.zeno.org/nid/20001807358
- [4] Dass auch die Mutationen unseres Erbmaterials nicht zu viele sein, dürfen, um statistisch den Einfluss einer Mutation erkennen lassen zu können, beschrieb der Physiker und Nobelpreisträger Erwin Schrödinger (1887 bis 1961) im Jahr 1944: "Sollen Mutationen ein für das Wirken der natürlichen Zuchtwahl geeignetes Material abgeben, so müssen sie selten sein, und das sind sie tatsächlich. Wenn sie so häufig wären, daß leicht etwa ein Dutzend verschiedener Mutationen im gleichen Individuum vorkommen könnte, so würden in der Regel die schädlichen über die günstigen dominieren, und die Art würde sich nicht durch die Zuchtwahl verbessern, sondern unveredelt bleiben oder untergehen." Und: "Wesentlich ist der aus der hohen Beständigkeit der Gene resultierende verhältnismäßige Konservatismus. Eine Entsprechung ließe sich in der Arbeitsweise der Produktionsabteilung einer großen Fabrik sehen. Um bessere Methoden zu entwickeln, müssen Neuerungen ausprobiert werden, auch wenn ihre Brauchbarkeit noch nicht feststeht. Will man aber feststellen, ob die Neuerungen die Produktion erhöhen oder herabsetzen, so ist es wesentlich, daß man nicht mehr als eine Neuerung auf einmal einführt und alle andern Teile des Mechanismus unverändert beibehält." Siehe auch Mutation ↗