Erdkugel
Faktencheck
Basiswissen
Die Erde ist in etwa eine Kugel, aber nicht ganz: am Äquator ist sie dicker als an den Polen. Auch die Berge und Täler weichen von der Kugelgestalt ab. Auch gibt es auf den Ozeanen Beulen und Senken. Hier stehen kurz einige Fakten sowie ein politisch interessanter Gedanke, wie man die Kugelform der Erde selbst überprüfen könnte.
Die Erdkugel in Zahlen
◦ Durchmesser am Äquator: 12.756 km => Äquatordurchmesser
◦ Durchmesser von Pol zu Pol: 12.714 km => Poldurchmesser
◦ Umfang am Äquator: 40.075 km => Äquatorumfang
◦ Umfang um die Pole: 39940 km => Polumfang
Wie nennt man die wahre Form der Erde?
Die tatsächliche Form der Erde bezeichnet man als Geoid. Der Geoid ist an den beiden Polen abgeflacht und am Äquator etwas dicker. Zusätzlich weist der wahre Erdkörper viele Beulen und Täler auf. Diese sind aber für das bloße Auge nicht zu erkennen. Nur aufwändige Messungen (etwa mit Satelliten) und Computerauswertungen machen das sichtbar. Mehr zur tatsächlichen Form der Erde steht im Artikel => Geoid
Seit wann weiß man, dass die Erde eine Kugel ist?
Spätestens seit der griechischen Antike gingen Astronomen und Mathematiker von einer kugeligen Erde aus. Aristarchos von Samos (310 bis 230 v. Chr.) ist ein früher Vertreter solcher Ansichten. Eratosthenes berechnete sogar den Erdumfang bis auf eine kleine Abweichung genau. Siehe auch => Eratosthenes
Dachte man sich die Erde im Mittelalter flach?
Eher nicht: wissenschaftlich ausgebildete Menschen dachten sich auch im Mittelalter die Erde als Kugel. Ein Beispiel dafür ist der englische Denker Richard Kilvington. In einer Argumentation zur Bewegung der Erde durch den Weltraum denkt er sich die Erde als Kugel [1]. Siehe auch => Richard Kilvington [1305 bis 1361]
Kann man die Kugelform der Erde selbst prüfen?
Diese Frage stellte sich am Ende des Jahres 1946 auch der englische Schriftsteller George Orwell. Er überlegte, welche Schlüsse man aus dem Versinken der Schiffe hinter dem Horizont ziehen könnte oder aus dem Schatten der Erde auf dem Mond bei einer Mondfinsternis. Letztendlich, so Orwell, kommt man aber um ungeprüft hingenommenes Wissen von Experten nicht herum. Siehe dazu den Artikel zur => Erdkugel (George Orwell)
Quelle
◦ [1] Elżbieta Jung (Lodz): Why was Medieval Mechanics Doomed? The Failure to Substitute Mathematical Physics for Aristotelianism. In: Miscellanea Mediaevalia. Veröffentlichungen des Thomas-Instituts der Universität zu Köln. Herausgegeben von Jan A. Aertsen und Martin Pickavé. Band 31. „Herbst des Mittelalters“? Fragen zur Bewertung des 14. und 15. Jahrhunderts. Verlag Walter de Gruyter. 2004. Seite 495 bis 511. ISBN 3-11-018261-0. Seite 502.
◦ [2] George Orwell: As I Please 67 (Tribune, December 27th, 1946). In: George Orwell. Essays. Everyman Library. 242. Herausgegeben von Alfred A. Knopf. 2002. ISBN: 978-1-85715-242-5. Seite 1150.