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Inkonsistenzen

Beispiele

Definition


Inkonsistenzen sind logische Widersprüche oder Ungereimtheiten: Welle oder Teilchen, das leere Nichts, der echte Zufall, töten in der Bibel oder auch eine widersprüchliche Klimapolitik: hier stehen einige Beispiele für widersprüchliche Gedankengebäude, also Inkonsistenzen.

Echter Zufall oder Kausalität?


Die Quantenphysik geht davon aus, dass der Aufenthaltsort eines Elektrons in einer Atomhülle gewissen Wahrscheinlichkeiten unterliegt, aber im konkreten Einzelfall durch nichts ursächlich bestimmt, also beeinflusst wird. Wie aber sollen Wahrscheinlichkeiten ohne Determinius wirken können? Ist nicht Wirkung untrennbar mit der Idee von Kausalität verbunden? Lies mehr dazu unter Indeterminismus ↗

Freier Wille und Determinismus


Wenn der Ablauf der Welt vollständig durch Naturgesetze geregelt ist, dann ist der Freie Wille eine Illusion. Der Philosoph Arthur Schopenhauer schrieb sinngemaß: Der Wille ist die Kausalität von Innen gesehen. Der Physiker Max Planck schrieb über den Freien Willen und postulierte dabei gleichzeitig einen strengen Determinismus wie auch die Existenz eines Freien Willens für Menschen[7], eine Inkonsistenz, die er bewusst stehen ließ. Siehe auch Freier Wille ↗

Lichtgeschwindigkeit und Nichtlokalität


Nichts in unserem Universum kann sich schneller ausbreiten als Licht, auch Information nicht: diese Folgerung aus der Relativitätstheorie wurde bisher empirisch immer nur bestätigt und nie widerlegt. Doch gleichzeitig gibt es das allgegenwärtige Phänomen der Verschränkung in der Quantenphysik: eine Messung an einem quantenphysikalischen Objekt (z. B. ein Photon) hat sofort und unmittelbar ohne Zeitverzug einen Auswirkung auf ein beliebig weit entferntes anderes Teilchen. Zwar kann damit auch keine Information im Sinne einer menschlichen Kommunikation schneller als mit Licht übertragen werden, aber die Information über die Messung muss mit unendlicher Geschwindigkeit das verschränkte Teilchen erreicht haben, eine Inkonsistenzen innerhalb der modernen Physik. Lies mehr unter Verschränkung ↗

Töten - oder doch nicht?


Das fünfte Gebot Gottes lautet: Du sollst nicht töten[1]. An anderer Stelle in der Bibel (Mose 3,20) heißt es, dass Inzest mit dem Tode bestraft wird: wer Inzest begeht, den soll man verbrennen. Damit lassen sich aus der Bibel widersprüchliche Aussagen ableiten: man soll töten, man soll nicht töten. Siehe auch Todesstrafe in der Bibel ↗

Klimapolitik und Recht das auf Klimaschädigung


Ohne Gaskraftwerke als Brückentechnologie für Jahrzehnte, kann der Ausstieg aus der Verbrennung von klimaschädlicher Kohle nicht gelingen. So argumentierte der FDP-Politiker Andreas Pinkwart[4] im Jahr 2021. Zeitgleich fordern Klimaforscher den CO2-Ausstoß jährlich um mindestens zu 5 % zu senken[5] und steuerliche Vergünstigungen für das Fahren von Autos mit Verbrennungsmotor weiter auszubauen von 30 Cent pro Kilometer im Jahr 2020 auf 38 Cent im Jahr 2024 auszuweiten[6]. Die Fähigkeit logisch unvereinbare Aussagen dennoch als gleichzeitig gültig zu akzeptieren nennt man in Verbindung mit der Politik auch Doppeldenk ↗

Sein oder Nichtsein in der griechischen Antike


Der Science Ficiton Autor Philip K. Dick (1928 bis 1982) beschäftigte sich literarisch mit der Frage, was denn überhaupt Realität sei. In einem Vortrag aus dem Jahr 1978 zeigte er, wie schnell das Nachdenken darüber zu Widersprüchen, zu Inkonsistenzen führen kann. Der Philosoph Parmenides (um 520 bis 460 v. Chr.) habe argumentiert, dass das einzig reale die Dinge sind, die sich nie verändern. Sein Zeitgenosse Heraklit (ebenfalls etwa 520 bis 460 v. Chr.) habe behauptet, alles sei in ständiger Veränderung. Fügt man die zwei Aussagen zusammen, kommt man zum dem Schluss, dass es nichts Reales gebe. Ja selbst Parmenides konnte nicht existiert haben, das er sich ja verändert[8]. Die Idee des Heraklit, das alles sich verändere oder im Fluss bezeichnet man auch mit der griechischen Wendung pantha rhei (externer Link)

Wissenschaftliche Theorien


Als Theorie bezeichnet man ein größeres Gedankengebäude, dass mehrere Aussagen enthält, nicht also nur eine einzelne These. Bevor man überprüft, ob eine wissenschaftliche Theorie auch auf die Wirklichkeit passt (Empirismus), kann man überprüfen, ob sie in sich widersruchsfrei, also konsistent ist. Lies mehr dazu unter Widerspruchsfreiheit ↗

(Minus 4)^(ein halb)


Dieser Rechenterm kann auf zwei in sich korrekte Weisen umgeformt werden, mit jedoch unterschiedlichen Ergebnissen. Damit erzeugt der Term eine Inkonsistenz innerhalb der Mathematik. Lies mehr dazu unter (Minus 4)^(ein halb) ↗

Fußnoten