Konsistenz (Logik)
Ohne innere Widersprüche
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Basiswissen|
Konsistenz in der Mathematik|
Konsistenz in der Informatik|
Konsistenz in der Semantik|
Konsistenz in der Syntaktik|
Fußnoten
Basiswissen
Man spricht von Konsistenz, wenn zwei oder mehr Tatsachen, Daten oder Aussagen logisch zueinander passen, das heißt, dass sich zwischen ihnen keine Widersprüche bestehen. Ähnliches meinen auch die Worte Stimmigkeit, Plausibilität, Widerspruchsfreiheit oder Kohärenz. Das ist hier kurz mit Beispielen erklärt.
Konsistenz in der Mathematik
Die Mathematik soll so aufgebaut sein, dass aus anerkannten Regeln bei richtiger Anwendung keine falschen Aussagen entstehen. Dazu ein Beispiel: wenn das Distributivgesetz zum Auflösen von Klammern gilt (a·(b+c)=ab+ac) und gleichzeitig die Gesetze zum Rechnen mit negativen Zahlen richtig sein sollen (z. B. minus mal minus gleich plus), dann darf aus einer Verbindung dieser zwei Gesetze keine falsche Aussage, kein Widerspruch entstehen. Das ist im Detail erklärt auf der Seite zu Minuszahl mal Minuszahl ↗
Konsistenz in der Informatik
Angenommen in einer großen Datenbank eines Werbeunternehmens sind Daten zu Personen gespeichert. Angenommen zu dem Namen Anna-Maria Tscheboschewsky ist gespeichert dass sie (aufgrund ihrer Bestellhistorie von Medikamenten und Büchern) depressiv ist. Der Name taucht sowohl in einer Tabelle mit ihren persönlichen Eigenschaften als auch in einer zweiten Tabelle zu depressiven Personen auf. Nun ändert Anna-Maria ihren Nachnahmen. Sie heißt jetzt Anna-Maria Schmiedbauer. Wenn der Name gleichzeitig in beiden Tabellen aktualisiert wird, dann sind die Daten in der Datenbank weiterhin konsistent. Wird der Name nur in einer Tabelle aktualisiert und die andere Tabelle führt weiterhin den alten Namen, denn sind die Daten nicht mehr konsistent. Daten ständig konsistent zu halten ist für reale Datenbanken sehr aufwändig. Man spricht in der Informatik von einer sogenannten Konsistenzerhaltung ↗
Konsistenz in der Semantik
„In einem semantischen Sinn bedeutet Konsistenz, dass in einer Satzmenge alle Sätze zugleich wahr sind“.[1]
Konsistenz in der Syntaktik
In einem syntaktischen Sinn bedeutet Konsistenz, „dass sich in einer Reihe von Sätzen kein kontradiktorischer Gegensatz ergibt“.[1]
Fußnoten
- [1] Konsistenz. In: Metzeler Philosophie Lexikon. Herausgegeben von Peter Prechtl und Franz-Peter Burkard. 2. überarbeitete Auflage. Stuttgart, Weimar, 1999. ISBN: 3-476-01679-X. Dort die Seite 298.
- [2] Konsistenz als ein Kriterium von Wahrheit. Das folgende Zitat ist Teil einer satirischen Betrachtung des Schriftstellers Edgar Allan Poe aus dem Jahr 1848. Er lässt fiktive Menschen aus dem Jahr 2848 die Geschichte der Wissenschaft im Rückblick betrachten: "By the bye, my dear friend, is it not an evidence of the mental slavery entailed upon those bigoted people by their Hogs and Rams, that in spite of the eternal prating of their savans about roads to Truth, none of them fell, even by accident, into what we now so distinctly perceive to be the broadest, the straightest and most available of all mere roads — the great thoroughfare — the majestic highway of the Consistent? Is it not wonderful that they should have failed to deduce from the works of God the vitally momentous consideration that a perfect consistency can be nothing but an absolute truth? How plain — how rapid our progress since the late announcement of this proposition! By its means, investigation has been taken out of the hands of the ground-moles, and given as a duty, rather than as a task, to the true — to the only true thinkers — to the generally-educated men of ardent imagination. These latter — our Keplers — our Laplaces — ‘speculate’ — ‘theorize’ — these are the terms — can you not fancy the shout of scorn with which they would be received by our progenitors, were it possible for them to be looking over my shoulders as I write? The Keplers, I repeat, speculate — theorize — and their theories are merely corrected — reduced — sifted — cleared, little by little, of their chaff of inconsistency — until at length there stands apparent an unencumbered Consistency — a consistency which the most stolid admit — because it is a consistency — to be an absolute and unquestionable Truth." In: Edgar Allan Poe: Eureka: An Essay on the Material and Spiritual Universe. 1848. Übersetzt ins Deutsche von: Heinz Janisch als Eureka. Ein Prosagedicht. Insel Verlag 1994. Siehe auch Konsistenz (Logik) ↗