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Todesstrafe in der Bibel


Zitate


Basiswissen


Es ist beachtlich: das Alte Testament darf ohne Kommentare verkauft werden. Dabei enthält es eine Reihe von eindeutigen Aufrufen zur Gewalt, die mit dem deutschen Recht nicht vereinbar sind. Im Jahr 2018 hat dann auch der Papst die Todesstrafe eindeutig verurteilt[2]. Hier stehen einige (verstörende) Zitate aus der Bibel, die eindeutig zur Vollstreckung der Todesstrafe auffordern.

Gotteslästerung


Die Bibel ist eindeutig: wer Gott lästert (flucht) soll von seinen Mitmenschen gesteinigt werden. Es ging aber der Sohn einer israelitischen Frau und eines ägyptischen Mannes mitten unter die Israeliten und der Sohn der Israelitin zankte sich im Lager mit einem israelitischen Mann 11 und lästerte den Namen[1] und fluchte. Da brachten sie ihn zu Mose – seine Mutter aber hieß Schelomit, eine Tochter Dibris vom Stamm Dan – 12 und legten ihn gefangen, bis ihnen klare Antwort würde durch den Mund des HERRN. 13 Und der HERR redete mit Mose und sprach: 14 Führe den Flucher hinaus vor das Lager und lass alle, die es gehört haben, ihre Hände auf sein Haupt legen und lass die ganze Gemeinde ihn steinigen 15 und sage zu den Israeliten: Wer seinem Gott flucht, der soll seine Schuld tragen. 16 Wer des HERRN Namen lästert, der soll des Todes sterben; die ganze Gemeinde soll ihn steinigen. Ob Fremdling oder Einheimischer, wer den Namen lästert, soll sterben. Siehe auch Steinigung ↗

Ermordung


2. Mose, Kapitel 21, Vers 12: Wer einen Menschen so schlägt, dass er stirbt, wird mit dem Tod bestraft.

Vorsätzlicher Mord


2. Mose, Kapitel 21, Vers 14: Hat einer vorsätzlich gehandelt und seinen Mitbürger aus dem Hinterhalt umgebracht, sollst du ihn von meinem Altar wegholen, damit er stirbt.

Eltern schlagen


2. Mose, Kapitel 21, Vers 15: Wer seinen Vater oder seine Mutter schlägt, wird mit dem Tod bestraft.

Entführung


2. Mose, Kapitel 21, Vers 16: Wer einen Menschen raubt, gleichgültig, ob er ihn verkauft hat oder ob man ihn noch in seiner Gewalt vorfindet, wird mit dem Tod bestraft.

Eltern verfluchen


2. Mose, Kapitel 21, Vers 17: Wer seinen Vater oder seine Mutter verflucht, wird mit dem Tod bestraft.

Falsches Opfern


2. Mose, Kapitel 22, Vers 19: Wer einer Gottheit außer Jahwe Schlachtopfer darbringt, an dem soll die Vernichtungsweihe vollstreckt werden.

Ehebruch


3. Mose, Kapitel 20, Vers 10: Ein Mann, der mit der Frau seines Nächsten die Ehe bricht, wird mit dem Tod bestraft, der Ehebrecher samt der Ehebrecherin.

Männliche Homosexualität


3. Mose, Kapitel 20, Vers 13: Schläft einer mit einem Mann, wie man mit einer Frau schläft, dann haben sie eine Gräueltat begangen; beide werden mit dem Tod bestraft; ihr Blut soll auf sie kommen.

Falsch heiraten


3. Mose, Kapitel 20, Vers 14: Heiratet einer eine Frau und ihre Mutter, so ist das Blutschande. Ihn und die beiden Frauen soll man verbrennen, damit es keine Blutschande unter euch gibt.

Sodomie


3. Mose, Kapitel 20, Vers 15-16: Ein Mann, der einem Tier beiwohnt, wird mit dem Tod bestraft; auch das Tier sollt ihr töten. Nähert sich eine Frau einem Tier, um sich mit ihm zu begatten, dann sollst du die Frau und das Tier töten. Sie werden mit dem Tod bestraft; ihr Blut soll auf sie kommen.

Die Bibel als Inkonsistenz


Wer Inzest begeht, den soll man verbrennen [Mose 3,20]: das ist eine eindeutige Aufforderung an Menschen, andere Menschen zu töten. Gleichzeitig lautet das fünfte Gebot aus der Bibel: du sollst nicht töten [Mose 2, 20]. Das fünfte Gebot nennt keine Ausnahmen. Damit lassen sich aus der Bibel widersprüchlich Aussagen ableiten, das Buch ist aus somit ein Beispiel für eine logische Inkonsistenz ↗

2018: der Papst verurteilt die Todesstrafe


Im Jahr 2018 erklärte der Papst, das Oberhaupt der katholischen Kirche, die Todesstrafe offiziell für unzulässig[1]. In der Regel 2267 des römischen Katechismus (Grundfragen des Glaubens) heißt es wörtlich: Lange Zeit wurde der Rückgriff auf die Todesstrafe durch die rechtmäßige Autorität – nach einem ordentlichen Gerichtsverfahren – als eine angemessene Antwort auf die Schwere einiger Verbrechen und als ein annehmbares, wenn auch extremes Mittel zur Wahrung des Gemeinwohls angesehen. Heute gibt es ein wachsendes Bewusstsein dafür, dass die Würde der Person auch dann nicht verloren geht, wenn jemand schwerste Verbrechen begangen hat. Hinzu kommt, dass sich ein neues Verständnis vom Sinn der Strafsanktionen durch den Staat verbreitet hat. Schließlich wurden wirksamere Haftsysteme entwickelt, welche die pflichtgemäße Verteidigung der Bürger garantieren, zugleich aber dem Täter nicht endgültig die Möglichkeit der Besserung nehmen. Deshalb lehrt die Kirche im Licht des Evangeliums, dass „die Todesstrafe unzulässig ist, weil sie gegen die Unantastbarkeit und Würde der Person verstößt“, und setzt sich mit Entschiedenheit für deren Abschaffung in der ganzen Welt ein.

Fußnoten