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Experimentum crucis

Definition

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Basisiwissen


Als Experimentum crucis bezeichnet man in der Wissenschaftstheorie ein Experiment, dessen Scheitern die dem Experiment zugrunde liegende Theorie widerlegt oder bestätigt[1]. Dazu stehen hier kurz einige Beispiele.



Bildbeschreibung und Urheberrecht
Gibt es einen Äther als Medium der Lichtwelle? Das Michelson-Morley-Experiment war hier das Experimentum cruxis. Es widerlegte letztendnlich die Theorie von einem Lichtäther. © Wdwd (Wikimedia) ☛


Die Bewegung der Erde um die Sonne


Auch wenn Astronomen wie Nikolaus Kopernikus (1473 bis 1543), Johannes Kepler (1571 bis 1630) und Isaac Newton (1642 bis 1727) fest davon ausgingen, dass die Erde einmal jedes Jahr um die Sonne wandert, gab es bis zum Jahr 1700 noch keinen festen Beweis für diese Vorstellung. Theoretisch war es auch noch denkbar, dass die Erde still im Weltraum steht und alle Gestirne um die Erde wandern. Ein Experiment, das eindeutig für die eine und gegen die andere Theorie sprechen könnte, wäre dann ein entsprechendes Experimentum crucis gewesen. Tatsächlich wurden Widerlegung[1] eines still ruhenden Erde drei solche Experimente auch wirklich durchgeführt:


Die Äthertheorie


Die Theorie etwa, dass sich Licht in einem ruhenden Weltäther ausbreitet wurde widerlegt durch das Michelson-Morley-Experiment ↗

Fußnoten


  • [1] Metzler Philosophie Lexikon: "Experimentum crucis (lat. Experiment des Kreuzes), auf F. Bacon zurückgehende Bezeichnung für ein Überprüfbarkeitskriterium, das über die Richtigkeit einer wissenschaftlichen Theorie oder zwischen zwei alternativen Thesen wesentlich entscheidet." In: Metzeler Philosophie Lexikon. Herausgegeben von Peter Prechtl und Franz-Peter Burkard. 2. überarbeitete Auflage. Stuttgart, Weimar, 1999. ISBN: 3-476-01679-X. Dort die Seite 172.