R


Widerlegung


Logik


Basiswissen


Eine Widerlegung von einer Aussage oder Theorie ist der Beweis, dass diese Aussage oder Theorie falsch ist. Dazu gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten: a) man zeigt, dass etwas faktisch nicht zutrifft oder b) man zeigt, dass etwas logisch falsch ist.

Widerlegung anhand der Wirklichkeit


Über Jahrhunderte nahmen Wissenschaftler an, dass die Lage der Erdteile auf der Weltkugel fest und unverändlich ist. Als im Jahr 1915 der Meteorologie Alfred Wegener seine (heute anerkannte) Theorie der Kontenintalverschiebung auf einem Vortrag in Franfurt am Main vorstellte, wurde er von der geologischen Fachwelt verhöhnt. Die damalige "Mainstream"-Theorie orstfester Kontinente wurde aber in den 1960er Jahren anhand der Fakten widerlegt: an den mittelozeanischen Rücken entsteht ständig neue ozeanische Kruste, wodurch die benachbarten Kontinente ihre Lage verschieben müssen. Siehe auch Kontinentalverschiebun (externer Link)

Widerlegung anhand der Logik


Logisch ist eine Eigenschaft von Dingen sondern von Gedanken. Möchte man etwas mit Hilfe der Logik widerlegen, muss man zeigen, dass es zu logisch falschen Schlüssen führt. Auf diese Weise widerlegen kann man nur Gedanken und aus ihnen geschaffene Theorie. So kann eine Theorie innere Widersprüche, sogenannte Inkonsistenzen, aufweisen. Wenn man solche finde, ist die Theorie widerlegt. Das klassische Beispiel für eine logische Widerlegegung ist der Beweis, dass die Wurzel von zwei eine irrationale Zahl. Man geht zunächst davon aus, dass die Wurzel von zwei rational ist, also durch einen Bruch dargestellt werden. Dann wird diese Annahme Schritt für Schritt zu einem Widerspruch hingeführt und damit widerlegt. Man nennt dieses Beweisverfahren eine reductio ad absurdum. Siehe auch Wurzel zwei ↗

Falsifizierbarkeit: Widerlegbarkeit als Gütekriterium


Die Theorie, dass alle Menschen durch eine böse und geheime Macht in ihren Gedanken manipuliert werden kann prinzipiell nicht widerlegt werden. Sie ist sozusagen immunisiert gegen eine Widerlegung. Sie kann zwar wahr oder auch falsch sein, doch lässt sie sich zumindest mit naturwissenschaftlichen Methoden nicht endgültig klären. Der Wissenschaftstheoretiker Karl Popper schlug deshalb vor, dass eine wissenschaftlich bearbeitbare Theorie zumindest theoretisch widerlegbar sein muss. Diese Forderung nennt man heute das Falsifizierungsprinzip ↗