Aberration
Physik
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Basiswissen ·
Aberration in der Optik ·
Aberration in der Astronomie ·
Aberration in der Biologie ·
Fußnoten
Basiswissen
Aberration heißt zunächst nur Abweichung. Der Begriff wird unter anderem in der Optik, der Astronomie und der Biologie verwendet. Die Bedeutungen sind hier kurz vorgestellt.
Aberration in der Optik
In der Optik steht das Wort Aberration für eine "Abweichung der Strahlen vom idealen Bildpunkt eines optischen Instruments, verursacht durch unterschiedliche Abbildungseigenschaften verschiedener Linsenzonen[1]." Typische Beispiele für die Aberration in der Optik sind:
- Farbeffekte chromatische Aberration ↗
- An Linsen Sphärische Aberration ↗
Aberration in der Astronomie
Bei sehr genauen Messungen zeigen die Sterne am Nachthimmel sehr kleine Abweichungen von ihrer theoretischen Position, wenn man von der Idee einer im Weltall ruhenden, sich höchstens um sich selbst drehenden Erde ausgeht. Solche Abweichungen hatte bereits der niederländische Physiker Christian Huygens (1629 bis 1695) gefordert[2], aber sicher nachgewiesen und systematisch dargestellt wurden sie erst im Jahr 1728[3]. Die Abweichungen passten sehr gut zu einem Weltbild, in dem sich die Erde relativ zu den Fixternen durch den Weltraum bewegt, aber sehr schlecht zu einem Weltbild, in dem die Erde als ruhend angenommen wurde[3].
Aberration in der Biologie
In der Biologie bezeichnet eine Aberration eine seltene, oft krankhafte Abweichung der Form von einem Tier oder einer Pflanze von der normalen Form[1, Seite 11].
Fußnoten
- [1] Duden-Lexikon in drei Bänden. Band 1. A bis F. Bibliographisches Institut AG. Mannheit. 1961. Dort die Seite 11.
- [2] Ernst Mach: Die Principien der physikalischen Optik, historisch und erkenntnispsychologisch entwickelt. Leipzig. 1921. Dort ab Seite 32.
- [3] J. A. Bradley: A Letter from the Reverend Mr. James Bradley Savilian Professor of Astronomy at Oxford, and F. R. S. to Dr. Edmond Halley Astronom. Reg. &c. giving an account of a new discovered motion of the fix'd stars. in: Philosohical Transactions für 1728. Seite 637 bis 661). Bradley beschrieb dort unter anderem die seltsame Bewegung des Sternes Gamma im Kopf des Sternbildes Drachen. Er liefert dafür folgende Erklärung: "... I perceived that, if Light was propagated in Time, the apparent Place of a fixt Object would not be the same when the Eye is at Rest, as when it is moving in any other Direction, that that of the Line passing through the Eye and Object; and that, when the Eye is moving in different Directions, the apparent Place of the Object would be different." Online: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/72/Bradley-New_Discovered_Motion_of_the_Fixed_Stars.pdf
- [3] Eine ausführliche Schilderung der Historie der Aberration in der Astronomie und einer Deutung im Blick auf konkurrierende Weltbilder findet man in: Jürgen Teichmann: Wandel des Weltbildes. Astronomie, Physik und Meßtechnik in der Kulturgeschichte. Mit Beiträgen von Volker Bialas und Felix Schmeidler. Herausgegeben vom Deutschen Museum in München, über die Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Darmstadt. 1983. Dort das Kapitel "Die Lichtaberration" von Seite 105 bis Seite 108.