Eiszeit
Definition
Basiswissen
Ein Eiszeitalter ist ein Abschnitt der Erdgeschichte, in dem die Festlandsbereiche mindestens einer Polarregion vergletschert beziehungsweise von Eisschilden bedeckt sind. Nach einer anderen, enger gefassten und weniger gebräuchlichen Definition wird der Begriff Eiszeitalter erst dann verwendet, wenn sowohl auf der Nordhalbkugel als auch auf der südlichen Hemisphäre ausgedehnte Vergletscherungen auftreten.
Was ist die känozoische Eiszeit?
Nach der ersten Definition beginnt eine Eiszeit, wenn an mindestens einem Pol eine dauerhafte Vereisung des Festlandes vorliegt. Das geschah vor rund 34 Millionen Jahren: der Kontinent Antarktika hatte sich vom Südkontinent Gondwande gelöst und wanderte Richtung Südpol. Dabei vereiste er vollständig. Siehe auch Antarktika ↗
Was ist das Quartär?
Das Quartär ist ein Abschnitt der Erdgeschichte, der sich weitgehend mit der Vereisung der Nordpolarregion deckt. Das Quartär begann vor rund 2,7 Millionen Jahren. Das ist der Beginn der jetzigen Eiszeit nach der engeren Definition, dernach beide Pole dauerhaft vereiste Festlandsgebiete aufweisen müssen. Siehe auch Quartär ↗
Fußnoten
- [1] In einem Lexikon aus dem Jahr 1905 wird dargelegt, wie man überhaupt darauf kam, dass es früher Eiszeiten gegeben hat: "Eiszeit ist ein Abschnitt der ältern Diluvialzeit, in den die größte Verbreitung der Gletscher fällt. Während man früher annahm, daß in den ältesten Perioden herab bis etwa zur Kreidezeit überhaupt keine klimatischen Unterschiede existierten und während der Kreideperiode und dem Tertiär höhere Mitteltemperaturen herrschten als jetzt, läßt sich zeigen, daß viele Orte während der ältern Diluvialzeit eine niedrigere Mitteltemperatur hatten als heutzutage. Die Kenntnis der Merkmale der E. rührt von der Schweiz her. Das großartige, den Alpen entstammende Material von erratischen Blöcken, das im W. das Land zwischen Alpen und Jura bis hoch hinauf an den Abhängen, im N. die Vorschweiz und die Gegenden nördlich des Bodensees bedeckt, wurde zuerst auf Transport durch Wasserfluten zurückgeführt, ja selbst auf Rechnung lokaler Eruptionstätigkeit gesetzt, bald aber und jetzt allgemein als Produkt einer sehr bedeutenden Gletschertätigkeit aufgefaßt, deren Entwickelung in die Periode der E. fällt." In: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 576-578. Online: http://www.zeno.org/nid/20006541801