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Wärmedurchlasswiderstand

Bauphysik

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Definition


Der Wärmedurchlasswiderstand, auch als R-Wert oder kurz nur R bezeichnet[1] mit der Einheit m²·K/W, ausgesprochen als Quadratmeter mal Kelvin pro Watt, gibt an, wie stark ein reales Bauteil ein Durchfluss von Wärme behindert. Je höher der Wert, besto besser dämmt das Material.

Physikalischer Hintergrund


"Der Wärmedurchlasswiderstand ist eine Kenngröße der Bauphysik. Er bezeichnet jenen Widerstand, den ein homogenes Material einem genau definierten Wärmestrom entgegensetzt. Laut Definition handelt es sich dabei um den Wärmestrom, der bei einer Temperaturdifferenz von 1 Kelvin durch eine Fläche von 1 Quadratmeter fließt. Anders ausgedrückt ist der Wärmedurchlasswiderstand definiert als der Quotient der Dicke einer homogenen Bauteilschicht zu deren Wärmeleitfähigkeit. Die physikalische Einheit des Wärmedurchlasswiderstandes ist Quadratmeter und Kelvin pro Watt. Somit ist der Wärmedurchlasswiderstand der Kehrwert des Wärmedurchlasskoeffizienten."[1]

Sinn: reale Bauteile mit realer Dicke


"Während die Wärmeleitfähigkeit den Vergleich von Materialien unabhängig von deren Dicke zulässt, kann mittels des Wärmedurchlasswiderstandes die tatsächliche Dämmwirkung eines Baustoffes bestimmter Dicke beschrieben werden."

Formeln


  • R = d/λ

LEGENDE


Rechenbeispiel


  • 1,5 cm Kalk-Gipsputz an der Innenwand eines Zimmer, Wärmeleitfähigkeit λ = 0,70 W/(m·K)
  • 36,5 cm Hohllochziegel als Hauswand, Wärmeleitfähigkeit λ = 0,22 W/(m·K)
  • 2,0 cm Kalk-Zementputz an der Außenseite der Wand, Wärmleitfähigkeit = 1,0 W/(m·K)

Man berechnet für jedes Material zunächst einen eigenen Widerstand. Später können alle Widerstände einfach zu einem Gesamtwiderstand aufaddiert werden. Die Widerstände werden rechnerisch ähnliche wie elektrische Widerstände in einer Reihenschaltung gehandhabt. Mit Verwendung der Formel R = d/λ kommt man dann auf die folgenden Einzelwiderstände:

  • 1,5 cm Kalk-Gipsputz: 0,015 m / 0,70 W/(m·K) gibt: R ≈ 0,02 m²·K/W
  • 36,5 cm Hohllochziegel: 0,365 m / 0,22 W/(m·K) gibt: ≈ 1,66 m²·K/W
  • 2,0 cm Kalk-Zementputz: 0,020 m / 1,00 W/(m·K) gibt: ≈ 0,02 m²·K/W

Die für die Rechnung nötigen Wärmeleitfähigkeiten verschiedener Materialien findet man in Nachschlagewerken. Hier folgt ein Auszug aus solchen Tabellen für einige häufig verwendete Bau- und Dämmstoffe.

Wertetabelle


In der folgenden Tabelle wurden für 15 cm dicke Bauteile aus der gegebenen Wärmeleitfähigkeit (linke Spalte) die daraus sich ergebenen Wärmedurchlasswiderstände R berechnet. Dabei wurde die Formel R = d/λ benutzt. Für die Bauteildicke d wurden zum Rechnen nicht 15 cm sonder 0,15 m eingesetzt:

Werte



Legende


  • Spalte 1: Material
  • Spalte 2: Wärmeleitfähigkeit [λ in W/(m·K]
  • ----: Wert ist nicht bekannt

Fußnoten


  • [1] In: Glossar zum Stichwort "Wärmedurchlasswiderstand". EnArgus: Zentrales Informationssystem Energieforschungsförderung. Forschungszentrum Jülich GmbH. 2025. Die Artikel von EnArgus.Wiki unterliegen der Lizenz Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland (CC BY-SA 3.0 DE).
  • [2] Die Werte stammen aus einem BKBTV-Tutorial, abgerufen am 12. März 2025. Online: file:///home/wh54/Downloads/Temperaturverlauf%20in%20der%20Wand.pdf