Fermi-Ideen
Zur Lösung des Fermi-Paradoxons
Basiswissen
Warum sehen wir keine Außerirdischen, wenn Leben im Weltraum eher wahrscheinlich ist? Diese Frage ist als Fermi-Paradoxon bekannt. Hier sind einige Antworten aufgelistet.
Der Mensch im Zoo
- So nennt man die Idee, dass uns Außerirdische in einer Art Zoo halten.
- Sie lassen uns auf der Erde leben und beobachten uns vielleicht.
- Aber sie vermeiden, dass wir etwas von ihnen mitbekommen.
- Fraglich ist, was an uns so interessant sein soll.
- Siehe auch Zoo-Hypothese ↗
Menschliche Einzigartigkeit
- Demnach ist der Mensch zentral und einzigartig in der Schöpfung.
- Gott hat die Welt für den Menschen und seine Erde geschaffen.
- Andere Intelligenzen hat er nicht geschaffen.
- Problematisch hier ist: wozu dann der Aufwand ...
- ein Riesen-Universum zu schaffen?
- Siehe auch Intelligent Design ↗
Lem-Stapledon-Lovecraft Intelligenzen
- Benannt nach den Autoren Stanislaw Lem, Olaf Stapledon und H. P. Lovecraft:
- Es gibt Lebensformen, die unsere menschliche Intelligenz weit übersteigen.
- Dem menschlichen Beobachter aber erscheinen sie als tote Naturprozesse:
- Berühmt ist Lems Roman "Solaris" von einem scheinbar belebten Ozean.
- Olaf Stapledon schrieb über beseelte Sterne und Gasnebeln (Nebula Maker).
- Und in "Die Farbe aus dem All" beschreibt Lovecraft lebende Farbeffekte.
- Siehe auch unter Solaris-Welten ↗
Jethro's Window
- Kosmische Zivilisationen, die uns ähnlich sind, existieren nur extrem kurz:
- Unser Entwicklungsstand führt sehr schnell zu einer Technologischen Singularität.
- Das heißt: es entstehen sehr schnell Überintelligenzen, weit über unserem Niveau.
- Solche Überintelligenzen gibt es dann viele, sie sind für uns aber unerkennbar.
- Auf der niederländischen Wikipedia-Version zum Fermi-Paradoxon steht als Kapitel:
- Intelligent leven wordt al snel "bovenmenselijk". Im Kontext übersetzt meint das:
- Die Evolution von Leben durchläuft nur ein kurzes Zeitfenster der Menschenähnlichkeit.
- Das trifft im Kern die hier geschilderte Idee.
- Siehe auch Jethros Window ↗
Selbstauslöschung
- Nach diesen Theorien überlebt keine Zivilistion lange genug.
- Mit der höheren Intelligenz kommt immer automatisch die Selbstvernichtung.
- Als Gründe oft genannt werden Umweltzerstörung und Krieg.
- Unwahrscheinlich ist hier, dass Selbstzerstörung so zwangsläufig sein soll.
- Siehe als mögliche Selbstauslöschung der Menschheit den Artikel Erderwärmung ↗
Bewusstsein begrenzt
- Angenommen a) Bewusstsein ist wesentlich für höhere intelligente Lebensformen,
- und b) Bewusstsein ist eine begrenzte Größe, für sie gilt ein Erhaltungssatz,
- dann würde das die Anzahl intelligenter im Kosmos begrenzen können.
- Siehe auch Erhaltungssätze ↗
Zeitliche Speerspitze
Der englische Astronom und Physiker Arthur Stanley Eddington hielt es für realistisch, dass die Milliarden von bekannten Sternen seiner Zeit auch Heimat für Planeten mit Leben bieten. Aber möglicherweise, so Eddington, ist die Erde besonders weit fortgeschritten in der Entwicklung höheren Lebens. Sie nimmt damit vielleicht eine Sonderstellung innerhalb der göttlichen Schöpfung ein.[1] Eddington war gläubiger Christ. Siehe auch Schöpfung ↗
Fußnoten
- [1] Vielleicht gibt es Leben auf vielen Planeten im Universum. Aber die Erde ist möglicherweise am weitesten fortgeschritten: " The time during which man has been on the earth is extremely small compared with the age of the earth or of the sun. There is no obvious physical reason why, having once arrived, man should not continue to populate the earth for another ten billion years or so; but—well, can you contemplate it? Assuming that the stage of highly developed life is a very small fraction of the inorganic history of the star, the rival earths are in general places where conscious life has already vanished or is yet to come. I do not think that the whole purpose of the Creation has been staked on the one planet where we live; and in the long run we cannot deem ourselves the only race that has been or will be gifted with the mystery of consciousness. But I feel inclined to claim that at the present time our race is supreme; and not one of the profusion of stars in their myriad clusters looks down on scenes comparable to those which are passing beneath the rays of the sun." In: Arthur Stanley Eddington: The Nature of the Physical World. MacMillan, 1928 (Gifford Lectures). Dort die Seite 178. Online: https://gutenberg.ca/ebooks/eddingtona-physicalworld/eddingtona-physicalworld-01-h-dir/eddingtona-physicalworld-01-h.html