Schöpfung
Kosmologie
Basiswissen
Schöpfung bezeichnet die Gesamtheit aller von einem Schöpferwesen aus dem Nichts erschaffenen Dinge Wesentlich für den Akt der Schöpfung ist das Vorhandensein eines Willens[2], im engeren Sinn der Wille eines Gottes[3]. Die Schöpfung umfasst vermeintlich tote Materie sowie belebte Kreaturen. Das ist hier kurz vorgestellt.
Die Idee eines Schöpfergottes
Der christlichen Theologie zufolge wurde die Welt, das Universum, von Gott erschaffen[3]. Die Bibel erzählt zwei verschiedene Geschichten der Schöpfung, die aber darin übereinstimmen, dass Gott der Urheber der Welt war. Das Wort Schöpfung steht dabei sowohl für den Vorgang der Welterzeugung durch einen Schöpfergott als auch die so erschaffene Welt selbst. Die biblische Schöpfungsgeschichte nennt man Genesis ↗
Wurde die Welt für Menschen erschaffen?
Die drei großen monotheistischen Religion, das Christentum, der Islam und das Judentum, sehen die Schöpfung im Wesentlichen als eine Art Wirkungsstätte für Menschen. Die Schöpfung ist demnach von dem Schöpfergott so gestaltet, dass Menschen in ihr einen guten Platz haben. Die Idee, dass die Welt bewusst als Ort für menschenähnliche Lebensformen erschaffen wurde bezeichnet man als Anthropismus ↗
Ist eine Welt ohne Schöpfer denkbar?
Dem Physiker und Kosmologen Stephen Hawking zufolge ja: Hawking argumentiert[1], dass "die Quantentheorie der Raumzeit die Möglichkeit eröffnet, dass die Raumzeit keine Grenzen hat." Und: "Die Grenzbedingung des Universums ist, dass es keine Grenzen hat. Das Universum wäre völlig in sich abgeschlossen und keinerlei äußeren Einflüssen unterworfen. Es wäre weder erschaffen noch zerstörbar. Es würde einfach SEIN." Hawking betont jedoch, dass dieser Gedanken von ihm nur ein "Vorschlag"[1, Seite 174] sei.
Fußnoten
- [1] Stephen Hawking: Eine kurze Geschichte der Zeit. Die Suche nach der Urkraft des Universums. Englischer Originaltitel: A Brief History of Time. From the Big Bang to Black Holes. Deutsch im Rohwolt Taschenbuch Verlag. 1988. ISBN: 3-499-188-50-3. Dort die Seite 173.
- [2] Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1630-1631: "Die Schöpfung, plur. inus. von dem Activo schöpfen, und zwar in dessen veralteten dritten Bedeutung für schaffen, erschaffen, wo es doch nur in engerer Bedeutung von der unmittelbaren Hervorbringung eines Dinges, das vorher nicht da war, durch eine bloße Thätigkeit des Willens, gebraucht wird, welche denn nur Gott allein zukommt. Es wird hier so wohl von der ganz unmittelbaren Hervorbringung der einfachen Dinge, als auch von der mittelbarern Zusammensetzung der Dinge aus diesen einfachen gebraucht. Die Schöpfung der Welt aus Nichts. Die Schöpfung des Menschen, der Engel. Vor der Schöpfung, d.i. der Welt. Online: http://www.zeno.org/nid/2000041798X
- [3] Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 9-10.: "Schöpfung, die Hervorrufung des Alls durch den göttlichen Willen aus Nichts, auf der israelitischen Kosmogonie beruhendes jüdisches und christliches Dogma, womit schon die Apologeten des 2. Jahrh. den meist zugleich Theogonien darstellenden Kosmogonien des Heidentums, insonderheit auch der griechischen Vorstellung von einer ewigen Materie gegenübertraten." Online: http://www.zeno.org/nid/20007436378