WH54 20250727 Inventar Strandsand
Physik
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Basiswissen|
Funddaten|
Fundzeit|
Fundort|
Aufbewahrung|
Auffälligkeiten|
Auswertungsideen|
Fußnoten
Basiswissen
Am 25. Juli 2025 wurde am Weststrand von Wangerooge eine Sandprobe entnommen. Die Probe soll später mit den Mitteln einer Lernwerkstatt näher untersucht werden. Interessant sind etwa die Verteilung der Korngrößen, die Anzahl der Sandkörner, die Färbung der Körner etc.
Funddaten
Fundzeit
- Datum: 27. Juli 2025
- Uhrzeit: 16:27 Uhr (laut Kameradaten)
- Kurz nach Hochwasser (siehe Spülsaum)
Fundort
- Am Westrand der Nordseeinsel Wangerooge ↗
- Auf Höhe des offiziellen Dünenübergangs zur Alten Saline
- Wenige Meter östlich des Anfangs des Deckwerks zum Westen
- Wenige Meter meerseits vom Spülsaum des letzten Hochwassers
- Koordinaten aus Google Maps: 53°47'38.1"N 7°52'30.2"E
- An der seeseitigen Flanke des Strandwall[s] ↗
Aufbewahrung
- Mathe-AC Lernwerkstatt Aachen
- Wilhelmstraße 54, 52070 Aachen
- Dort im Physik-Raum im Versuchsturm die Kiste 4
Auffälligkeiten
- An der Oberfläche der Sandentnahmestelle waren schlieren- bis flächenartige dunkle Sand sichtbar. Schwerminerale?[4]
- Der noch nasse Sand wurde mit den Händen aufgenommen. Er fühlte sich schwer und fest an.
- Direkt an der Entnahmestelle fandn sich eine große Anzahl hellweißer, paraffinähnlicher Klumpen.[1]
- Auch im Spülsaum war viel der paraffinartigen Substanz zu sehen, dort beim ersten Blick kaum zu unterscheiden vom Schulp ↗
- In einer ersten Abschätzung der Korngröße über eine Makro-Aufnahme kam ich auf etwa 0,3 bis 0,4 Millimeter[2], also Mittelsand ↗
- An der Oberfläche des Sandes lagen überall paraffinartige Stückchen herum.[1] Die Stückchen schwammen sowohl in Salzwasser wie auch in dem weniger dichten Salatöl an der Oberfläche auf. Bei Kontakt mit einer Flamme von einem Feuerzeug schmolz der Stoff recht schnell. Siehe auch Paraffin ↗
Auswertungsideen
- Wie viele Sandkörner sind in einem Kubikzentimeter? Tausende? Millionen? Milliarden? Abschätzen als Fermi-Problem ↗
- Wie groß ist die Porosität?[3]
- Wie groß ist der Wassergehalt?[3]
- Sand soll ungefähr 5 % seines Volumens an Wasser an nach einem Abtropfen binden können. Passt dieser Wert auch hier? Feldkapazität ↗
- Was ist die Sinkgeschwindigkeit der Körner in Wasser? Bezug zu Stokessche Gleichung ↗
- Lassen sich die dunklen von den hellen Körnern gravimetrisch trennen Windsichten [Worfeln] ↗
- Bilden die Sandkörner einigermaßen gut eine dichte Kugelpackung [?] ↗
- Durch Trocknen in der Mikrowelle: erreicht man damit eine Zementation ↗
Fußnoten
- [1] Zu den paraffinartigen Stückchen, die überall in der Nähe zu finden waren: Paraffin an Insel-Stränden? Probe wird in Labor untersucht. NDR Niedersachen. Online. Stand: 15.07.2025. Als Verursacher wird ein schwedisches Schiff vermutet, das möglicherweise seine vorher mit Paraffin beladenen Tanks gereinigt hat. Größere Funde dieser noch unbekannten Substanz seien auf Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge gemacht worden. Am 29. Juli gab die Kurverwaltung der Insel Wangerooge die mündliche Auskunft, dass Laborergebnisse vorlägen: das Paraffin enthalte keine Allergene. Online: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/wieder-paraffin-angespuelt-langeoog-und-spiekeroog-betroffen,klumpen-100.html
- [2] Eine graphische Übersicht zu den Korngrößen von Sand an der Niedrigwasserlinie, der Hochwasserlinie und im Vordünenbereich der ostfriesischen zeigt, dass dort die typischen Korngrößen von etwa 200 bis knapp über 300 Mikrometern, kurz µ genannt (1 µ = 0,001 mm) liegen. Mehr dazu findet man in: Hansjörg Streif: Das ostfriesische Küstengebiet. Nordsee, Inseln, Watten und Marschen. Sammlung Geologischer Führer 57. Verlag der Gebrüder Bornträger. Zweite, völlig neubearbeitete Auflage. 1990. ISBN: 3-443-15051-9. Dort vor allem das Kapitel "6. Die holozänen Sedimente". Auf den Seiten 101 und 102 werden die Korngrößen auf dem Meeresboden behandelt. Auf Seite 133 findet man Angaben zu den Korngrößen von der Niedrig- und der Hochwasserlinie sowie den Vordünen. Auf den Inseln Juist, Norderney und Baltrum werden an der Niedrigwasserlinie bis gut 400 Mikrometer oder 0,4 mm erreicht. Im Bereich der Vordünen liegen die Korngrößen meist zwischen 150 bis vielleicht 280 Mikrometer. Nur auf Norderney gehen sie auch knapp über 300 Mikrometer hinaus. Festhalten kann man, dass die typischen Korngrößen meist zwischen 200 bis 300 Mikrometern liegen, mit gelegentlichen Ausreißern nach oben und unten.
- [3] Die Porosität und der Wassergehalt mariner Sedimente an der deutschen Nordseeküste wird ausführlich behandelt in dem Kapitel "III Sedimente und Gefüge". Dort heißt es, dass die Porosität von "reinen Sanden" bei etwa 40 % liege. Die Porosität hänge dabei "uneinheitlich und gering von der Korngrößenzusammensetzung" ab. Lässt man den Sand aber künstlich sedimentieren [im Gegensatz zur natürlichen Ablagerung etwa im Brandungsbereich] "ergibt sich eine deutliche Porositätsabnahme mit zunehmender Korngröße". Zurückgeführt werde das auf "ein dichteres Pakcungsvermögen der gröberen Sand infolge der besseren Kornabrundung." Der "Wassergehalt liegt […] im Sand bei 23 %, im Schlicksand bei 30 % und im Schlick bei 54 - 71 %."
- [4] Die Mineralzusammensetzung unter besonderer Berücksichtigung von Schwermineralen wird kurz behandelt in: Hans-Erich Reineck: Das Watt. Ablagerungs- und Lebensraum. Dritte Auflage. Senckenberg-Buch 50. Verlag Waldemar Kramer. Frankfurt am Main. 1982. ISBN: 3-7829-1067-2. Dort auf Seite 56.
- Bilden die Sandkörner einigermaßen gut eine dichte Kugelpackung [?] ↗