Grundidee
Das Wort Urprinzip wird oft synonym verwendet zu einem alles gestaltenden Prinzip, einem Stoff verbunden mit festen Eigenschaften, aus dem alles hervorgeht. Die Suche nach einem Urprinzip der Welt zieht sich von der Antike (z. B. das Apeiron) bis in die Gegenwart (Suche nach der Weltformel[5]). Das Wort Urprinzp ist weitgehend deckungsgleich mit Urgrund ↗
Fußnoten
[1] Archeus als Urprinzip, 1854: "Archeus oder Archäus, nach van Helmont, Paracelsus und ihrer medicin. Schule das Urprinzip alles individuellen Lebens, seit dem Akte der Zeugung mit dem Organismus verbunden, ihn formend und die Lebensverrichtungen überwachend; offenbar ein Anklang an den Glauben der Römer, an den »genius« des einzelnen Menschen." In: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 235. Online: http://www.zeno.org/nid/20003205509
[2] Eros als Urprinzip, 1906: "Eros, der griech. Gott der Liebe. Homer erwähnt ihn nicht; nach Hesiod ging er am Anfang aller Dinge wie Gäa aus dem Chaos hervor, offenbar als Urprinzip aller Erzeugung." Dieses Zitat stamm aus einem längeren Artikel. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 71-72. Online: http://www.zeno.org/nid/20006567444
[3] Archeus, nochmals, 1907: "Archeus od. Archaeus (gr. von archeios = obrigkeitlich, archaios = anfänglich), der Herrscher, ist nach Basilius (15. Jahrh.) das Zentralfeuer als Lebensprinzip der Vegetabilien, nach Paracelsus (1493-1541) und van Helmont ( 1644) das Urprinzip des animalischen Lebens in den Einzelwesen, die individuelle Naturkraft. Paracelsus dachte ihn sich als ein übernatürliches Wesen in einem astralischen Leibe, v. Helmont als Lebensgeist (aura vitalis), welcher den Samen der Dinge gestaltet und erhält." In: Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 57. Online: http://www.zeno.org/nid/20003578046
[4] Als christliche Spekulation, 1912: "Karpokrates aus Alexandrien, um 130 n. Chr. == K. ist ein von Plato beeinflußter Gnostiker. Nach ihm ist das Urprinzip der »ungewordene Vater«, aus dem Geister hervorgegangen sind, die sich gegen Gott empörten. Die menschlichen Seelen haben im Zustande der Präexistenz das Ewige geschaut und können sich daran erinnern (Anamnese)." Und so weiter. In: Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 345. Online: http://www.zeno.org/nid/20001825186
[5] Urprinzip im chinesischen Tao, 1923: "Nur sind die Chinesen weiser als wir Abendländer, freier von der Sprache, weil ihnen Tao das Urprinzip ist, der Urgrund, ohne daß sie zu einer Bestimmung darüber gekommen wären, kommen könnten, ob dieser Urgrund der Sinnenwelt als eine Ursache gegenüberstehe, als ein gleichartiges Ur-Ding oder als ein völlig unbekanntes Ding-an-sich, gegenüber einer ganz anders unbekannten Erscheinungswelt." Das Zitat stammt aus einem längeren Artikel über den Taoismus. In: Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 2 1923, Band 3, S. 267-270. Online: http://www.zeno.org/nid/20006181643
[5] Die Weltformel in einem Vortrag von Max Planck aus dem Jahr 1908: "Von jeher, solange es eine Naturbetrachtung gibt, hat ihr als letztes, höchstes Ziel die Zusammenfassung der bunten Mannigfaltigkeit der physikalischen Erscheinungen in ein einheitliches System, womöglich in eine einzige Formel, vorgeschwebt…" In: Die Einheit des physikalischen Weltbildes. (Vortrag, gehalten am 9. Dezember 1908 in der naturwissenschaftlichen Fakultät des Studentenkorps an der Universität Leiden.) Siehe auch Weltformel ↗