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Traum


Physik


Basiswissen


Als Traum bezeichnet man ein bewusstes Erleben während des Schlafes. Dabei befindet sich der Körper in Ruhe, abgesehen von schnellen Bewegungen der Augen und gelegentlichen Zuckungen der Gliedmaße. Die Träume selbst werden oft als real empfunden.

Was ist die REM-Phase?


Durch Beobachtungen an träumenden Menschen hat man festgestellt, dass sich während des Träumens die Augen oft schnell bewegen. Auf Englisch spricht man von einem rapid eye movement, auf Deutsch der REM-Phase des Schlafes.

Träumende Spinnen


An Hunden und Katzen beobachtet man ebenfalls REM-Phasen sowie auch Zuckungen der Gliedmaßen, die mit einem starken inneren Erleben einher zu gehen scheinen. Im Jahr 2022 wurde eine Studie zu einer bestimmten Spinnenart veröffentlicht, die ebenfalls eine REM-Phase mit schnellen Augenbewegungen und unkontrollierte Bewegungen ihrer Beine zeigt[1]. Siehe auch Spinnen ↗

Träumende Oktopusse


Die Indizien mehren sich, dass Tiere an sich träumen: auf die Spinnenstudie aus dem Jahr 2022 folgte im Jahr 2023 eine ähnliche Studie[2] zu Oktopussen, den achtbeinigen Meeresbewohnern. Oktopusse können sehr schnell und mit lebhaften Mustern die Farbe ihrer Haut ändern. Dabei kann man bestimmte Muster bestimmten Stimmungen oder Situationen zuordnen: Jagd, Flucht, Ruhe etc. Nun hat man beobachtet, dass Oktopusse diese Farbänderungen auch in Schlafphasen zeigen. Gleichzeitig wurde ihre Gehirnaktivität gemessen und auch hier fand man übereinstimmungen zu menschlichen Schlaf- und Traumphasen. Siehe auch Oktopus ↗

Träumen und Speziesismus


Die Idee eines Traums mit lebhaft vorgestellten Geschichten und starken Gefühlen verbindet man üblicherweise mit Menschen. Dass möglicherweise auch Tiere wie Spinnen oder Oktopusse träumen verwischt die Grenzen zwischen Menschen und Tieren an dieser Stelle. Tiere werden durch solche Beobachtungen zunehmend als fühlende Wesen wahrgenommen. Die Gegenidee, dass es fundamentale Unterschiede zwischen Menschen und Tieren gibt, und dass diese Unterschiede auch eine unterschiedliche Moral gegenüber verschiedenen Tierarten rechtfertigen nennt man Speziesismus ↗

Der Traum als Utopie


Als Traumwelt oder Utopie bezeichnet man oft Wunschwelten, die aber niemals wahr werden können. Ewiger Glück, das Paradies oder selbst nur ewiger Frieden stellen für manche Personen einen nie erreichbaren Zustand dar, eine sogenannte Utopie ↗

Ist die Welt nur ein Traum?


Diese Frage wird unter Philosophien und Physikern oft ernsthaft diskutiert. Traum meint hier in einem erweiterten Sinn, dass die Wirklichkeit eher etwas Geistartiges als etwas Materielles ist. Der Gedanken erhält vor allem durch die Befunde der Quantenphysik neuen Auftrieb. Klassische Materie ist mit den Versuchsergebnissen der Quantenphysik nicht vereinbar. Siehe auch Berkeley-Frage [die Welt als Traum] ↗

Träumen als Informationsarbeit


Der Informatik Erik T. Müller betrachtet Träumen, speziell das halbbewusste Tagträumen als eine Problemlösungsstrategie. Er spricht von einem Lernen durch imaginierte Erfahrungen[3, Seite 6]. Es diene vor allem dem Auffinden und Bewerten (trial and error) von Alternativen Wegen zu einem Ziel. Müllers Vision war es, Tagträumen als Computerprogramm umzusetzen, als künstliche Intelligenz ↗

Fußnoten