R


Spezisiesmus


Ethik


Definition


Die Idee, dass die moralische Behandlung eines speziellen Tieres mit seiner Art verbunden sein sollte nennt man in der Philosophie Speziesismus. Das ist hier kurz mit Beispielen vorgestellt.

Hunde und Kühle als Beispiel für Speziesismus


Für Europäer ist es schwer vorstellbar, Hunde zu essen. Es fühlt sich unanständig an. In China hingegen wird Hundefleisch durchaus gegessen. Umgekehrt halten viele Inder es für unangemessen, Rinder oder Kühe zu essen, die in Europa oft als „Produkte“ der Landwirtschaft verdinglicht werden (Viehzeug, ein Stück Vieh). Ein Grund für diese unterschiedliche moralische Behandlung könnten unterschiedliche religiöse Grundüberzeugungen sein. Lebensphilosophien wie der Buddhismus gehen oft so weit, dass sie grundsätzlich jedes Tier als Träger einer Seele ansehen und entsprechend Respekt für jedes Tier einfordern. Siehe dazu auch Buddhismus ↗

Gemeinsamkeit mit Rassismus


Peter Singer, der Schöpfer des Begriffes Speziesismus[6] ging davon aus, dass europäische Rassisten davon ausgehen, dass Schmerz nicht so viel ausmacht, wenn er von Afrikanern statt von Europäern empfunden wird. Entsprechend gehen Speziesisten davon aus, dass Schmerz nicht so schlimm ist, wenn er nicht von Menschen sondern von Tieren empfunden wird[7].

Abgrenzung zum Rassismus


Während man beim Speziesismus die angewandte Moral von der Tierart abhängig macht, unterscheidet man beim eng verwandten Rassismus zwischen verschiedenen hypothetischen Rassen von Menschen. Noch im Jahr 1989 ging man in Südafrika davon aus, Menschenrassen mit dunkler Hautfarbe als Erkennungsmerkmal anderere Wesenzüge und Bedürfnisse haben als Rassen mit heller Hautfarbe. Siehe mehr dazu unter Rassismus ↗

Der Mensch als höchste Spezies


"Macht euch die Erde untertan und herrschet über die Fische des Meeres, die Vögel des Himmels, über das Vieh und alles Getier[2]": Die Idee, dass dem Menschen als „höchste Lebensform“ besondere Rechte und Privilegien zustehen bezeichnet man als Anthropozentrismus ↗

Antispeziesismus und Panpsychysmus


Die Gegenposition zum Speziesismus bezeichnet man unter anderem als Antispeziesismus[3]. Der Antispeziesismus betont die Gemeinsamkeiten aller lebenden Wesen und will jeder Lebensform, unabhängig von ihrer Art, gleiche Rechte, zumindest aber einen gleichen Wert zugestehen. Einen Schritt weiter geht der Panpsychismus, der sogar in scheinbar unbelebten Dingen der Welt etwas Psychisches vermutet. Siehe auch Panpsychismus ↗

Verwischende Grenzen: träumende Tiere


Als Begründung zur Abgrenzung zwischen der Behandlung Tierarten wird oft die Empfindsamkeit für Leid genutzt. Fische etwa, so eine Vermutung, empfinden keinen Schmerz wenn sie geangelt oder im Netz gefangen werden. Tatsächlich mehreren sich aber wissenschaftlich gut begründete Indizien dafür, dass auch scheinbar nieder Tiere wie etwa Spinnen ein reges inneres Seelenleben haben könnten und damit durchaus empfindsam sind. Ein sehr starkes Indiz ist das mögliche Träumen von Tieren[4][5]. Siehe dazu auch Traum ↗

Fußnoten