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Das Banner der Rhetos-Website: zwei griechische Denker betrachten ein physikalisches Universum um sie herum.

Schiefer Wurf

Physik

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Definition


Ein Gegenstand - das Projektil - wird unter einem beliebigen Winkel θ, sprich Theta, zur Horizontalen geworfen und bewegt sich dann ohne Antrieb und ohne Effekte des Auftriebs, nur unter dem Einfluss der Schwerkraft weiter.



Bildbeschreibung und Urheberrecht
Die Kugel hat den Arm des Athleten verlassen. Ab hier folgt sie recht gut einer Wurfparabel. Der Luftwiderstand kann wegen der hohen Masse und der geringen Fluggeschwindigkeit vernachlässigt werden. © Narcyz Witczak-Witaczyński (1898–1943) ☛


Ohne Luftwiderstand: die Wurfparabel


Kanonenkugeln, Bälle, Turmspringer mit Anlauf: ein Gegenstand wird von der Erdoberfläche aus nach oben geworfen. Der Einfluss der Luftreibung wird vernachlässigt. Man kann dann die Bewegung in eine vertikale Richtung (y) und eine horizontale Richtung (x) aufspalten. Zur Berechnung, lies unter Wurfparabel ↗

Besondere Abwurfwinkel


  • θ = 90°: man lässt ohne Anfangsgeschwindigkeit etwas fallen freier Fall ↗

Mit Luftwiderstand


Ein Federball oder ein sehr schnelles Geschoss: für leichte oder sehr schnelle Gegenstände spielt der Luftwiderstand eine große Rolle. Die Flugbahn der Projektile weicht zum Teil stark von einer Parabel ab. Das Thema ist behandelt unter ballistische Kurve ↗

Sehr große Höhen


Suborbitale Raketen oder hoch fliegende Kanonenkugeln: in großer Höhe nimmt die Erdanziehungskraft ab. Das muss bei der Berechnung berücksichtigt werden. Die enstprechenden Formeln findet man unter dem Stichwort Keplerbahn ↗

Der schiefe Wurf in der Geschichte der Wissenschaft


Bis weit in die Neuzeit, bis in 16te Jahrhundert, trifft man Bilder an, die den Flug einer Kanonenkugel im Sinne eines antiken Weltbildes zeigen: nach dem Verlassen des Kanonrohres fliegt die Kugel mehr oder minder auf einer geraden schräg nach oben. Ab einem Punkt ist dann die "Bewegungskraft" der Kugel, ihr "Impetus" aufgebraucht. Ab dort fällt sie dann nur noch senkrecht Richtung Boden[1].

Fußnoten


  • [1] Ein solches Bild aus dem 16ten Jahrhundert findet sich in: Jürgen Teichmann: Wandel des Weltbildes. Astronomie, Physik und Meßtechnik in der Kulturgeschichte. Mit Beiträgen von Volker Bialas und Felix Schmeidler. Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Darmstadt. Dort auf Seite 129, ein: Holzschnitt aus D. Santbech: Problematum astronomicorum et geometricorum sectiones septem. Basel 1561. Seite 227.