Erdumfang
Etwa 40000 km
Basiswissen
40000 km, ausgesprochen als 40 Tausend Kilometer ist in etwa der Erdumfang. Da die Erde aber keine perfekte Kugel ist, gibt es auch verschieden große Erdumfänge. Die Unterschiede sind aber immer sehr klein. Die Angabe ungefähr 40 Tausend Kilometer ist meistens genau genug. Das ist hier näher erklärt.
Was ist ein Kugelumfang?
Für eine Kugel ist der Umfang immer ein Kreis und zwar der größtmögliche Kreis, den man auf der Kugeloberfläche einzeichnen kann. Einen solchen Kreis nennt man auch einen Großkreis. Der Mittelpunkt von solch einem Umfangs- oder Großkreis liegt immer auch an derselben Stelle wie der Kugelmittelpunkt. Der Umfang kann einmal einen solchen Kreis selbst meinen oder auch die Länge des Kreises. Lies mehr unter Kugelumfang ↗
Ist die Erde eine Kugel?
Die Erde ist ungefähr eine Kugel. Würde man sie aus dem Weltraum betrachten, könnte man mit dem bloßen Auge nirgends erkennen, dass sie irgendwo dicker oder platter ist. Doch sehr genaue Messungen zeigen, dass sie rund um den Äquator etwas dicker ist als auf einer Linie rund um die Pole. Deshalb kann man für die Erde auch verschiedene Umfänge angeben.
Der Erdumfang am Äquator
Der Erdumanfang am Äquator entlang ist rund 40075 Kilometer, also grob etwas mehr als 40 Tausend Kilometer. Dieser Umfang entspricht auch dem Nullten Breitengrad. Lies mehr dazu unter Äquatorumfang ↗
Der Erdumfang durch die Pole
Der Erdumfang durch Nord- und Südpol ist etwa 39940 Kilometer, also etwas weniger als 40 Tausend Kilometer. Lies mehr unter Polumfang ↗
Rechenbeispiel mit Pi
Für grobe und gute Schätzungen nimmt man die Erde als perfekte Kugel an: der Durchmesser einer Kugel multipliziert mit der Kreiszahl pi (etwa 3,14159) ergibt den Umfang einer Kugel. Der Durchmesser der Erde am Äquator beträgt 12756 km. Das multipliziert mit 3,14 ergibt 40075 km. Siehe auch Kugelumfang berechnen ↗
Seit wann kennt man den Erdumfang?
Dass die Erde eine Kugel sein könnte, schloss schon Aristoteles (384 bis 322 v. Chr., Lehrer von Alexander dem Großen). Gut 100 Jahre später berechnete der antike griechische Philosoph Eratosthenes den Erdumfang bis auf wenige Kilometer genau[1][2]: er beobachtete die Länge von Schatten an zwei weit entfernten Orten auf demselben Längengrad und zur gleichen Zeit. Daraus konnte er über einfache Geometrie den Erdumfang berechnen. Es ist verwunderlich, dass daraufhin keine Expeditionsfahrten gefordert wurden, die Erde zu umrunden. Siehe auch Eratosthenes ↗
Fußnoten
- [1] Eratosthenes and the Circumference of the Earth. Nature 152, 473 (1943). https://doi.org/10.1038/152473a0
- [2] Jürgen Teichmann: Wandel des Weltbildes. Astronomie, Physik und Meßtechnik in der Kulturgeschichte. Mit Beiträgen von Volker Bialas und Felix Schmeidler. Herausgegeben vom Deutschen Museum in München, über die Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Darmstadt. 1983. Auf Seite 117 und 118 sind zwei antike Verfahren vorgestellt: a) durch eine zeitgleiche Anpeilung von Gestirnen von verschiedenen Punkten eines Längenkreises aus und b) durch die zeitgleiche Messung der Schattenlänge eines Stabes auf zwei verschiedenen Punkten eines Längenkreises.