Aeterni patris
Theologie
Basiswissen
Im Zweifel geht der (christliche) Glaube vor Naturwissenschaft: die Enzyklika Aeterni patris Papst Leos XIII. vom 4. August 1879 stellte der „falschen“ Philosophie, die Ursprung privater wie sozialer Übel sei, die „gesunde“ entgegen, die den Glauben vorbereite, seine Annahme als vernünftig erweise, ihn tiefer erfassen lasse und verteidige. Besonders geht Leo XIII. auf die Philosophie des heiligen Kirchenlehrers Thomas von Aquin ein, der das Erbe der Väter und die Philosophie der Antike aufgenommen und geistig durchdrungen habe.
Glaube & Vernunft im Einklang
Originalzitat: "Denn nicht umsonst hat Gott das Licht der Vernunft dem menschlichen Geiste eingepflanzt; und weit entfernt, daß das hinzugekommene Licht des Glaubens die Kraft der Vernunft vernichte oder mindere, vervollkommnet es diese vielmehr und macht sie stärker und zu Höherem fähig." Siehe auch => Thomismus
Offenbarung hat Vorrang
Originalzitat: "Da es vielmehr feststeht, daß das, was die Offenbarung lehrt, höchst gewiß, und was ihr entgegengesetzt ist, auch der gesunden Vernunft widerstreitet, so soll der katholische Philosoph der Überzeugung sein, daß er die Rechte des Glaubens und der Vernunft zugleich verletzt, wenn er einen Satz annimmt, von dem er weiß, dass er der Offenbarung widerspricht." Siehe auch => Irrationalismus
Literatur
- [1] Papst Leo XIII: Rundschreiben Aeterni Patris über die Erneuerung der Wissenschaft auf der Grundlage der philosophischen Prinzipien des heiligen Thomas von Aquin. 4. August 1879.
- [2] Balfour Stewart and Peter Tait: The Unseen Universe. Or Physical Speculations on a Future State. Macmillan and Company. London. 1875. [Zeitgenössischer Versuch Naturwissenschaft und Religion zu vereinbaren]