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The World Set Free


Roman


Basiswissen


Ein im Jahr 1913 geschriebener und 1914 erstmals veröffentlichter Roman prägte den Begriff der Atombombe. Der Roman wurde angeregt durch kurz zuvor gemachte Entdeckungen rund um radioaktive Stoffe. Man war sich um 1905 bewusst, dass Materie ungeheuer große Mengen an Energie enthalten muss. Das hat der Autor Wells literarisch umgesetzt.

Inhalt


Europa gerät in einen großen Krieg. Zum Einsatz kommen auch neu entwickelte im Roman bereits Atombomben genannte Waffen: das Element Carolinum gerät dabei in einen Brand, der durch nichts mehr zu löschen ist. Die Bomben können per Hand aus einem Doppeldecker abgeworfen werden und vernichten durch ihre "kontinuierliche Explosion" Städte. Ihre Halbwertszeit liegt bei 17 Tagen. Die totale Erschöpfung durch den Krieg führt zu einem Gesinnungswandel der Menschheit und letztendlich zur Errichtung eines utopischen Weltstaates. Siehe auch Utopie ↗

Die Inspiration zur Atombombe


Wells waren Artikel zeitgenössisscher Physiker wie William Ramsay, Ernest Rutherford und Frederick Soddy bekannt. Darüber kannte er den Effekt schwerer radioaktiver Elemente wie Radium: sie strahlen kontinuierlich etwas Hitze ab[7]. Bei manchen geht die Wärmeleistung nur langsam, über Jahrtausende, bei anderen deutlich schneller (z. B. Polonium[6]). Dass Atome eine große Energiemenge enthalten und vielleicht gespalten werden könnten, lag um 1914 "in der Luft"[9]. Über Integralrechnung ließ sich rechnerisch leicht die gesamte Energiemenge selbst kleinster Metallmengen berechnen: sie war enorm. Diese Rechnung ist beispielhaft durchgeführt für eine fiktive Poloniumbombe ↗

Zur Entdeckung der Kernenergie


"The problem which was already being mooted by such scientific men as Ramsay, Rutherford, and Soddy, in the very beginning of the twentieth century, the problem of inducing radio-activity in the heavier elements and so tapping the internal energy of atoms, was solved by a wonderful combination of induction, intuition, and luck by Holsten so soon as the year 1933."[2]

Der Begriff der Atombombe


"Never before in the history of warfare had there been a continuing explosive; indeed, up to the middle of the twentieth century the only explosives known were combustibles whose explosiveness was due entirely to their instantaneousness; and these atomic bombs which science burst upon the world that night were strange even to the men who used them."[3]

Die Idee der totalen Zerstörung


"Before the last war began it was a matter of common knowledge that a man could carry about in a handbag an amount of latent energy sufficient to wreck half a city." [[4]

Globales Denken


"From the first they had to see the round globe as one problem; it was impossible any longer to deal with it piece by piece. They had to secure it universally from any fresh outbreak of atomic destruction, and they had to ensure a permanent and universal pacification."[5]

Die Poloniumbombe


Bereits im Jahr 1894 hatte die Polin Curie das Element Polonium entdeckt und die Halbwertszeit mit 140 Tagen im Jahr 1906 gut bestimmt[6]. Am Beispiel des ähnlichen Elements Radium hatten die Curies auch die enorme Menge an Wärme beschrieben, die diese Substanzen freisetzen[7][8]. Mit den damals verfügbaren Zahlenwerten kann man vergleichsweise leicht ausrechnen, wie viel Wärmeenergie aus einem Gramm oder Kilogramm dieser Substanzen über die Zeit freiwird. Der Gedanke ist dann naheliegend, dass man versuchen könnte, diese Wärme nicht über Wochen oder Monate sondern in einer kurzen Zeit freizusetzen. Die Rechnung ist detailliert ausgeführt am Beispiel einer fiktiven Poloniumbombe ↗

Fußnoten