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Svante Arrhenius

Chemiker

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Kurzbiographie


Arrhenius (1859 bis 1927) war ein bedeutender schwedischer Chemiker. Schon als Kind fiel er als sehr begabt auf. Er erkannte als erster, dass Salz in Wasser in Ionen zerfällt. Im Zusammenhang mit der Entstehung von Eiszeiten untersuchte er den Einfluss von CO2 (Kohlendioxid) auf der Klima der Erde. Hier sind einige Themen von Arrhenius kurz vorgestellt.



Bildbeschreibung und Urheberrecht
Arrhenius ist der vierte von rechts im Bild, aufgenommen an der Universität Graz im Jahr 1887 © Unknown ☛


Elektrolytische Dissoziation


Im Jahr 1884 veröffentlichte Arrhenius seine auf Französisch geschriebene Promotionsschrift[1]. Darin stellte er die damals neue Theorie auf, dass in einer wässrigen Lösung von Salz die Atome wie z. b. Natrium und Chlor als elektrisch geladene Ionen vorliegen. Da aber Natrium als hochreaktiv bekannt war und Chlor stark riecht aber beide Eigenschaften dieser Elemente in einer Lösung nicht beobachtbar waren, wies die damalige Fachwelt Arrhenius Idee zurück. Siehe auch unter Elektrolyse ↗

Eiszeiten und Klimawandel


Um die wewltweiten Klimaschwankungen im Zusammenhang mit Eiszeiten zu erklären untersuchte Arrhenius den möglichen Einfluss von Kohlendioxid auf Temperatur nahe der Erdoberfläche[2]. Er schätzt ab, dass eine Verdopplung des CO2-Gehaltes in der Atmosphäre die weltweite Durchschnittstemperatur um gut 5 °C erhöhen würde. Arrhenius gewann dem Prozess vorwiegend positive Folgen ab, insbesondere eine Erwärmung der kalten Regionen der Erde. Siehe auch Erderwärmung ↗

Erderwärmung


Die Erkenntnisse von Arrhenius über die Rolle von CO2 als Treibhausgas hatten spätestens im Jahr 1902 die Öffenlichkeit erreicht. Die Konsequenzen eines weiteren Verbrennens fossiler Brennstoffe werden deutlich formuliert:

ZITAT:

"A Swedish Professor, Svend Arrhenius, has evolved a new theory of the extinction of the human race. He holds that the combustion of coal by civilized man is gradually warming the atomsphere so that in the course of a few cycles of 10,000 years the earth will be baked in a temperature close to the boilling point. He bases his theory on the accumulation of carbonic acid in teh atmosphere, which acts as a glass in concentrating and refracting the heat of the sun."[11]

Diese Prognose aus dem Jahr 1902 stammt aus einer Zeit, als die Weltförderung von Kohle noch deutlich niedriger lag als heute. Und zu der Zeit spielten Öl und Gas so gut wie keine Rolle. Siehe mehr zur aktuellen, von Menschen verursachten Aufheizung der Erdatmosphäre im Artikel zur Erderwärmung ↗

Panspermie


Als Panspermie bezeichnet man die Idee, dass Meteoriten Sporen von Leben auf Planeten bringen können und dort als Keimpunkt von Leben wirken können. Tastächlich enstehen im Weltraum organische Verbindungen und tatsächlich findet man diese auch in Meteoriten. Das hatte Arrhenius bereits um 1900 vorhergesagt. Siehe auch Panspermie ↗

Fußnoten


  • [1] Recherches sur la conductibilité galvanique des électrolytes. (Abgeschlossen 1883, gedruckt 1884) – Die Doktorarbeit von Arrhenius. Dem wissenschaftshistorisch interessierten Leser ist die Arbeit u. a. durch Ostwalds Klassiker der exakten Wissenschaften (Band 160) zugänglich.
  • [3] (dt. 1908 Das Werden der Welten. Akademische Verlagsgesellschaft Leipzig, übersetzt aus dem Schwedischen von L. Bamberger, online – Internet Archive)
  • [4] Die Vorstellung vom Weltgebäude im Wandel der Zeiten. Das Werden der Welten, neue Folge. (1908, online – Internet Archive)
  • [5] Immunochemie. Anwendungen der physikalischen Chemie auf die Lehre von den physiologischen Antikörpern. (1907, online – Internet Archive)[10]
  • [6] Das Schicksal der Planeten. Akademische Verlagsgesellschaft, Leipzig 1911.
  • [7] Theories of Solutions (1912, online – Internet Archive)
  • [8] Quantitative Laws in Biological Chemistry (1915, online – Internet Archive)
  • [9] Kemien och det moderna livet. (1919, dt. 1922 Chemie und das moderne Leben).
  • [10] Erde und Weltall (1926).
  • [11] Hint to Coal Consumers. The Selma Morning Times. Selma, Alabama, US. 15 October 1902. p. 4.