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Serendipität


Psychologie


Definition


Zufällige aber aufschlussreiche Entdeckung: Serendipität nennt man eine zufällige Beobachtung von etwas ursprünglich nicht Gesuchtem, das sich als neue und überraschende Entdeckung erweist. Verwandt, aber nicht identisch ist die weiter gefasste Redewendung vom glücklichen Zufall. Serendipität betont eine darüber hinausgehende Untersuchung, eine intelligente Schlussfolgerung oder Findigkeit.

Beispiele für Serendipität



Serendipität benötigt Vorbereitung


„Der Zufall begünstigt nur einen vorbereiteten Geist“: als Konrad Röntgen im Jahr 1895 die Röntgenstrahlung entdeckte half ihm nicht alleine der Zufall. Röntgen hatte auch das Wissen, die von ihm zufällig gemachte Beobachtung in ihrer Bedeutung zu erkennen. Röntgen experimentierte mit sogenannten Kathodenstrahlen. Dabei stellte er fest, dass die Strahlen auch bei einer Abdeckung mit Pappe Muster auf einem Fluoreszensschirm erzeugten. Röntgens Gedanken müssen ganz um das Thema Strahlung herum fokussiert gewesen sein, dass er das Leuchten richtig deutete. Siehe auch Konzentration (Psychologie) ↗

Beispiele, wo Serendipität nicht stattfindet


Als Gegenbeispiel frage man sich nur selbst, wie viele Erscheinungen des Alltags möglicherweise auf tiefe Zusammenhänge hindeuten, die unvorbereitete Menschen aber nicht im geringsten erkennen können. Wer denkt bei dem metallischen Grün einer Stubenfliege an Quantenoptik? Wie viele Astronomen haben nach Isaac Newton die Abweichungen der Merkurbahn zur Kenntnis genommen ohne zu ahnen, dass sie nur durch eine völlig neue Phyik, die Relativitstheorie zu erklären ist? Siehe auch Merkurbahn ↗

Serendipität und Kreativität


Um Serendipität als ideenbringende Denkprozess für sich nutzen zu können, muss man die Aufmerksamkeit überlängere Zeit in der Nähe von einem Thema halten können. Die Querverbindungen scheint dann das Unterbewusstsein zu legen. Lies mehr dazu unter Kreativität ↗

Fußnoten