Pendeluhr
Physik
Basiswissen
Eine Pendeluhr benutzt ein mechanisches Pendel als Taktgeber für die Zeit. Die Grundidee ist, dass ein Pendel einer festen Länge immer genau gleich viel Zeit benötigt um einmal hin und her zu schwingen, ganz egal, wie weit es schwingt[1]. Eine erste lauffähige Pendeluhr baute der Niederlände Christaan Huygens, gebaut wurde sie im Jahr 1657 von Solomon Coster. Sie ging nur etwa 10 Sekunden am Tag falsch. Die physikalischen und mathematischen Grundlagen sind nicht einfach zu verstehen[4]. Einen ersten Einstieg bietet das Pendelgesetz ↗
Fußnoten
- [1] Diese Gesetzmäßigkeit wurde bereits im Jahr 1632 von Galileo Galilei formuliert. Siehe dazu auch Pendelgesetz ↗
- [2] Für den Physiker und Nobelpreisträger Erwin Schrödinger (1887 bis 1961) ist die Pendeluhr eine Analogie zur menschlichen Erbsubstanz in einer lebenden Zelle. Schrödinger argumentiert dabei thermodynamisch: beide Gebilde werden so gut wie nicht durch die molekularen Zufallsbewegungen im Sinne von Wärme beeinflusst, sondern funktionieren sehr zuverlässig mechanisch, so als gäbe es keine Wärmebewegung und damit so wie am absoluten Nullpunkt: "Wie steht es nun mit einer Pendeluhr? Für eine Pendeluhr ist die Zimmertemperatur praktisch der absolute Nullpunkt. Das ist der Grund, warum sie »dynamisch« arbeitet. Wenn man sie abkühlt, wird sie in gleicher Weise weitergehen (vorausgesetzt, daß man zuvor jede Spur von Öl entfernt hat!). Sie wird aber aufhören zu gehen, wenn man sie über die Zimmertemperatur hinaus erhitzt; denn dann wird sie schließlich schmelzen." In: Erwin Schrödinger: Was ist Leben?: Die lebende Zelle mit den Augen des Physikers betrachtet. R. Piper GmbH & Co. KG, München 1987. ISBN: 3-492-11134-3. Dort die Seite 119. Siehe auch absoluter Nullpunkt ↗
- [3] E. Silbernagel: Die Erfindung Der Pendeluhr. In: Die Astronomie von ihren Anfängen bis auf den heutigen Tag, Berlin, Boston: Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 1925, pp. 19-19. Online: https://doi.org/10.1515/9783486751482-012
- [4] Matthew Bennett, Michael F. Schatz, Heidi Rockwood, Kurt Wiesenfeld: Huygens’s clocks. Proc. R . Soc. Lond. A (2002) 458, 563-579. Kurzinhalt: The 336-year-old synchronization observations of Christiaan Huygens are re-examined in modern experiments. A simple model of synchronization is proposed. Online: https://web.archive.org/web/20100612031127id_/http://www.bioc.rice.edu/~mb24/papers/bennett_prsla_2002.pdf