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Neuroökonomie


Wirtschafts- und Neurowissenschaften


Basiswissen


Als Neuroökonomie bezeichnet man die interdisziplinäre Verknüpfung der Neurowissenschaften mit den Wirtschaftswissenschaften. Neuroökonomie ist die Beschreibung und Erklärung menschlichen Verhaltens in ökonomischen Entscheidungssituationen unter Zuhilfenahme neurowissenschaftlicher Methoden sowie die Modellierung von Unternehmen nach dem Vorbild biologischer Nervensysteme.

Beispiele


Kann man das Intranet eines Unternehmens in Analogie zu Gehirnen deuten? Deutet sich in der Platzierung von Suchergebnissen am Bildschirm eine Art synaptischer Gewichtung an? Kann man an der Steuerung individueller menschlicher Aufmerksamkeit ähnliche Mechanismen erkennen, wie an der Steuerung unternehmensinterner Schlüsselthemen? Kurz: kann man Unternehmen in Analogie zu biologischen Individuen modellieren oder gestalten? Siehe dazu beispielhaft unter neuronale Organisation ↗

Als Forschungsgebiet


Die Neuroökonomie trägt seit etwa 2005 Anzeichen einer sich etablierenden Wissenschaftsdisziplin: Konferenzen wie die NeuroPsychoEconomics Conference, die Conference on Neuroeconomics (CoNecs) und die Annual Society of Neuroeconomics Conference sowie das regelmäßige Erscheinen wissenschaftlicher Zeitschriften wie NeuroPsychoEconomics (deutsch) sowie das Journal of Neuroscience, Psychology and Economics (JNPE) sind typisch für eine aktive Wissenschaftsdisziplin.

Kritik


Von seiten der empirischen Forschung erfährt die Neuroöknomie denselben Vorbehalt wie Wirtschaftswissenschaften insgesamt: die Theorien sind empirisch nur schwer überprüfbar. Versuche mit statistisch signifikanten Ergebnissen sind aufgrund der Komplexität des Forschungsgegenstandes kaum möglich. Siehe dazu auch empirisch ↗

Fußnoten