Intelligente Organisation
Definition
Basiswissen
Eine intelligente Organisation ist eine arbeitsteilig vorgehende Einrichtung, die zweckmäßig auch auf unvorhergesehene Anforderungen reagieren kann und dabei besser abschneidet, als mit rein zufallsgesteuerten Reaktionen.
Beispiele
Typische Organisationen sind Unternehmen, Behörden oder militärische Einrichtungen. Sie verfolgen Ziele wie etwa Gewinnmaximierung, Steuern einnehmen oder gewaltsame Auseinandersetzungen erfolgreich bestehen. Üblicherweise treten bei dieser Tätigkeit Handlungsalternativen auf. Organisationale Intelligenz ist dann die Fähigkeit, aus allen Handlungsalternativen die bestmögliche für die eigenen Zwecke auszuwählen. Eine beispielhafte Ausprägung einer modellhaften intelligenten Organisation ist die => neuronale Organisation
Abgrenzung zur Schwarmintelligenz
Intelligenten Organisationen und Schwarmintelligenz ist gemeinsam, dass sie beide aus einer größeren Anzahl einzelner, oft ähnlicher Individuen bestehen. Es gibt drei wesentliche Unterschiede: a) bei einer Schwarmintelligenz bilden die Individuen üblicherweise keine organ-ähnlichen Strukturen aus, eine Organisation ist aber gerade darüber definiert. Und b) bei einer Schwarmintelligenz sind alle Individuen untereinander sehr ähnlich und prinzipiell austauschbar. Bei einer Organisation mit Organen aber hat ein Individuum eine feste Rolle in einem Organ und kann diese Rolle nicht leicht wechseln. Und zuletzt c) können die Individuen einer Schwarmintelligenz oft auch alleine längere Zeit erfolgreich überleben und sinnvolle Zwecke erfüllen, bei einer Organisation eher nicht. Hier sind die Übergänge aber fließen. Siehe auch => Schwarmintelligenz
Kollektive Intelligenz als Überbegriff
Intelligente Organisationen und Schwarmintelligenzen sind zwei konkrete Ausprägungen einer übergeordneten kollektiven Intelligenz. Kollektiv heißt so viel wie gemeinsam oder gemeinschaftlich. Ob die Individuen schwarmartig oder eher organisational miteinander kooperieren ist nicht wesentlich. Lies mehr unter => kollektive Intelligenz
Fußnoten
- [1] Daniel Kahneman, Olivier Sibony and Cass R Sunstein: Noise: A Flaw in Human Judgment. HarperCollins
- [2] Dirk Palmpring, Paul Alpar (Philipps-Universität Marburg): Stossrichtungen eines Controllings organisationaler Intelligenz. In: Proceedings der Multikonferenz Wirtschaftsinformatik (MKWI), Essen 2004.
- [3] Hans Hass: Energon. Das verborgene Gemeinsame. Fritz Molden (Verlag). 1970. Siehe auch => Energon
- [4] Spencer, Herbert: Principles of sociology. MacMillan, London 1969. Erstveröffentlichung im Jahr 1873.
- [5] William H. Whyte: The Organization Man. First published by Simon and Schuster in 1956. New edition by University of Pennsylvania Press in 2002. ISBN: 0-8122-1819-1. Eine Art Gegenteil einer intelligenten Organisation.
- [6] Robert E. Lane: The Decline of Politics and Ideology in a Knowledgeable Society. In: American Sociological Review