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Hochbegabung Elterntipps


Definition


Basiswissen


Per Definition sind etwa 2 Prozent der Bevölkerung hochbegabt. Das klingt wenig. Aber auf einer Schule mit 400 Schülern sind das im Durchschnitt bereits 8 Schüler. Hier stehen einige Tipps aus unserer Praxis in einer Lernwerkstatt in Aachen und aus dem Schulunterricht, wie man Hochbegabte fördern kann.

Einführung


Hochbegabte, wir sprechen auch gerne von hochinteressierten Kindern, wirken durch ihre Interessen und ihre oft gute Ausdrucksfähigkeit intellektuell älter als sie sind. Demgegenüber steht aber die Beobachtung, dass sie eine oft langsamere emotionale und soziale Entwicklung machen: sie bleiben länger kindlich und später auch länger jugendlich. Man spricht von einer asynchronen Entwicklung. Der wichtigste Tipp ist also: behandeln Sie hochbegabte Kinder nicht wie junge Erwachsene sondern wie andere gleichaltrige Kinder.

Definition von Hochbegabung


Nach einer verbreiteten Definition beginnt Hochbegabung ab einem IQ von 130. Diesen erreichen nur etwa 2 Prozent der Bevölkerung. Auf Schulklassen übertragen hieße das aber, dass immerhin bei zwei normalen Schulklassen ein hochbegabter Schüler dabei ist. Der IQ wird mit streng standardisierten Tests gemessen. Eine Testung sollte immer von ausgebildeten Psychologen durchgeführt werden. So werden Fehlschlüsse vermieden. Siehe auch Intelligenzquotient ↗

Wie erkennt man eine Hochbegabung?


Neben dem IQ-Wert sind es vor allem besondere Interessens-, Denk- und Verhaltensneigungen, die heute mit einer Hochbegabung in Verbindung gebracht werden.


Tipps zum Fördern von "Überfliegern"


Bei Überfliegern wird der hohe Intelligenzquotient ergänzt von einem oft hohen Pragmatismus, Fleiß und guter Strukturiertheit. Überflieger sind oft sehr gut organisiert. Das Routine-Lernen erledigen sie zuverlässig alleine. Hier stehen einige Stichworte dazu, was Überflieger schätzen.


Sind Hochbegabte automatisch Überflieger?


Nein, aber doch oft. Studien zeigen, dass ein hoher IQ oft zu einem besonders erfolgreichen Leben führt. Es gibt einen engen Zusammenhang zwischen IQ und späterem Berufserfolg. Es gibt viele sehr gute Schüler, denen das Lernen zufliegt, die dabei fleißig sind, sich gut organisieren können und gut in Gruppen einfügen. Ein hoher IQ hilft dabei deutlich.

Was sind hochbegabte Minderleister?


Tatsächlich sind nicht alle Hochbegabten auch erfolgreich. Bei einigen Schülern sacken die Leistungen vor allem nach der Grundschule deutlich ab. Es tauchen 4-er und 5-er im Zeugnis auf und die Lernmotivation wird immer mehr zum Dauerthema. In Gesprächen spürt man ihre Gewandtheit im Denken und ihre Freude am intellektuellen Austausch. Gleichzeitig weigern sie sich, die pq-Formel auswendig zu lernen und auch mit dem Einmaleins hapert es. Die Rede ist dann von hochbegabten Minderleistern. Häufiges Zitat: Wenn ich wöllte, könnte ich das leicht lernen. Aber im Moment ist das uninteressant. Typisch sind auch starke Notenschwankungen. Erscheint das Schulthema interessant, schreiben sie aus heiterem Himmel eine Eins. Ist das Thema uninteressant, können es Fünfen und Sechsen sein.

Kann Hochbegabung mit ADHS verwechselt werden?


Das geschieht nach unserer Einschätzung recht oft. Die Symptome eines frustrierten Lerninteresses sind oft sehr ähnlich zu denen von ADHS. Dazu zählt vor allem eine gewisse Aufsässigkeit gegenüber Autoritäten und eine Neigung den Klassenclown zu machen. Es gibt aber ein klares Unterscheidungsmerkmal. Kinder, die echt ADHS haben, können sich in keiner Lebenssituation wirklich gut konzentrieren. Hochinteressierte Schüler ohne ADHS können aber gerade das sehr gut. Man erkennt das an sporadischen Einsern oder ausgeprägten "Privatinteressen", die sie mit Ausdauer betreiben. Auch bringen Tabletten bei Kindern mit echtem AD(H)S oft eine deutliche Verbesserung. Bei frustriert-Interessierten hingegen zeigen sie keine positive Wirkung. Siehe auch ADHS ↗

Was kann hochbegabten Minderleistern helfen?


Hier gibt es erst einmal nur ein Ziel: Ausdauer. Gelingt es einem solchen Schüler, einige wenige Stunden für eine Arbeit zu lernen, verbessern sich die Noten oft sprunghaft. Wie aber erreicht man das? Hier ist eine Liste von Dingen, die bei uns öfters gut funktionieren: