R


ADHS


Praxis-Erfahrungen


Basiswissen


Seit 2005 arbeiten wir mit Kindern und Jugendlichen, die die Diagnose ADHS tragen, seit 2010 in der Mathe-AC Lernwerkstatt in Aachen. Menschen mit einem festgestellten Aufmerksamkeits Defizit-/Hyperaktivitätsstörung profitieren fast immer von einigen konkreten Arten, das Lernen zu gestalten. Das ist hier kurz dargelegt.

Einführung


Als ADHS oder Aufmerksamkeits Defizit-/Hyperaktivitätsstörung bezeichnet man ein Bündel von Symptomen, von denen per Definition eine Mindestanzahl zutreffen muss. Äußere und innere Unruhe, Sprunghaftigkeit der Gedanken und häufige Disziplinprobleme werden oft genannt. Als eine wesentliche Ursache werden organisch bedingte Probleme in der Steuerung der eigenen Aufmerksamkeit betrachtet. Siehe auch Konzentration (Psychologie) ↗

Helfen Medikamente?


Ja, oft: unsere Erfahrung ist, dass Medikamente auf der Basis von Methylphenidat bei einzelnen Personen deutliche Verbesserungen der Denkfähigkeit bewirken können. Gleichzeitig beobachten wir aber oft auch erschreckende Verhaltensänderungen, meist hin zu einer starken Dämpfung jeglicher Emotionalität bis hin zu einer scheinbaren Apathie (bei gleichzeitig guter Denkleistung). Auch stellen wir fest, dass bei vielen Personen die Medikamente keine spürbare Wirkung haben oder auch eine gute Wirkung und Nebenwirkungen zeigen. Unsere Erfahrung ist es, dass man Medikamente in jedem Fall kontrolliert versuchen sollte.

Was in 80 % der Fälle hilft


In der Lernwerkstatt in Aachen sind die Schüler in der angenehmen Lage, die äußeren Lernbedingungen selbst gestalten zu können. Sie können zwischen Einzel- und Gruppenunterricht wählen und ihre Lernzeiten selbst bestimmen. Vor allem aber - und das scheint uns das Wichtigste - können sie den Umfang und die Taktung des Lernstoffes selbst festlegen. Mit den folgenden einfachen Maßnahmen erreicht man bei einem Großteil der Schüler zum Teil deutliche Verbesserungen des Lernerfolges:


Populär-klassische Symptome


Kindern und Erwachsenen mit ADHS fällt es schwer, sich auf eine Sache zu konzentrieren. Sie machen öfters "Schusseligkeitsfehler". Häufig sind sie ungeduldig, vermeiden unbeliebte Aufgaben. Sie mischen sich oft in anderer Leute Angelegenheit ein und reden zum Teil unangemessen viel. Kinder haben oft einen starken Bewegungsdrang und sind auch gerne zappelig. Bei Erwachsenen ist diese motorische (Bewegungs)Unruhe nicht mehr deutlich zu sehen. Siehe auch Konzentration (Psychologie) ↗

Druck macht aus Kohle Diamant?


Kinder, denen man ADHS zuschreibt, zeigen oft ein stark ablehnendes Verhalten gegenüber allem was mit Schule zu tun hat. Lernprobleme eskalieren dann oft schnell zu Machtfragen mit Verschleiß für alle Beteiligten. Unsere eigene Erfahrung aus nunmehr fast 20 Jahren Unterrichtstätigkeit (Privatschulen, Hochschulen, Lernwerkstatt) ist: Druck im Sinne von spürbaren Konsequenzen ist gut, er darf aber niemals - auch nicht andeutungsweise - eine Zurückweisung oder Ablehnung des betroffenen Kindes spüren lassen.