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Gegen minus unendlich


Mathematik


Basiswissen


Gegen minus unendlich heißt in der Mathematik, dass man für eine Variable, oft das x, in einem Term, zum Beispiel x² gedanklich immer kleinere Zahlen, immer „negativere“ Zahlen einsetzt und zwar, so dass es letztendlich keine kleinste Zahl gibt, die man nicht noch unterschreiten würde. Was dann interessiert ist, was mit dem Wert des Terms passiert. Im Beispiel mit x² würde dieser trotz des ständig kleiner werdenden x-Wertes immer größer werden und selbst gegen plus unendlich streben. Der Grund dafür ist, dass das Quadrat (hoch zwei) aus jeder negativen Zahl wieder eine positive Zahl macht (minus mal minus gibt plus). In einem philosophischen Sinn kann man mit diesem Gedanken zum Beispiel auch nach jedem Zustand des Universums zu einer beliebigen Vergangenheit fragen[1]. Siehe mehr zur mathematischem Idee im Artikel zur mathematischen Idee des Limes ↗

Fußnoten


[1] Emil du Bois-Reymond lässt eine allwissenden Dämon für die Zeit t in einer Weltformel Werte gegen plus unendlich einsetzen: "Setzte er in der Weltformel t = — ∞, so enthüllte sich ihm der räthselhafte Urzustand der Dinge. Er sähe im unendlichen Raume die Materie bereits entweder bewegt oder ungleich vertheilt, da bei gleicher Vertheilung das labile Gleichgewicht nie gestört worden wäre. “ In: Emil du Bois-Reymond: Über die Grenzen des Naturerkennens. Ein Vortrag in der zweiten öffentlichen Sitzung der 45. Versammlung Deutscher Naturforscher und Ärzte. von Veit & Co., Leipzig 1872. S. 4 ff. Siehe mehr zu diesem Dämon unter Laplacescher Dämon ↗