Freiheit und Zwang
Physik
Basiswissen
Der Gegensatz von Freiheit und Zwang ist durchgängiges Thema der Philosophie, spätestens seit Homer, gut 700 Jahre vor Christus, seinen Helden Odysseus gegen die Einmischung der Götter ankämpfen ließ.[1] In der Ethik tut sich der Gegensatz oft als Spiel zwischen individuell und gemeinschaftlichen Interessen auf.[2] Gleichzeitig gibt es auch in der Physik ähnliche Konzepte, etwa jene des Freiheitsgrades und der Zwangskraft. Dass die moralisch-soziale und die physikalisch-mechanische Bedeutungen vielleicht eine tiefere auf Zweckmäßigkeit zielende Verbindung haben könnten, soll in diesem Artikel zumindest plausibel gemacht werden.
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Fußnoten
- [1] Um das Jahr 700 vor Christus entstan die berühmte Odyssee von Homer. Der Held, Odysseus, sieht sich dabei einem ständigen Kampf zwischen den auferlegten Zwangen durch den Einfluss der Götter auf sein Schicksal ausgesetzt. Die Odyssee handelt vom Drang des freien Individuums sich auch gegen den Einfluss der Götter und anderer Möchte entscheiden zu könne. Online: http://www.zeno.org/Literatur/M/Homer/Epen/Odyssee
- [2] In der Nikomachischen Ethik des Aristoteles (384 bis 322 v. Chr.) spielen Begriffe wie Tugend und Gerechtigkeit eine zentrale Rolle. Sie beziehen die Freiheit des einzelnen geleitet durch die Vernunft auf die Gemeinschaft. Der Zwang tugendhaft zu handeln, entsteht dann sozusagen als Folge einer freien Entscheidung, tugendhaft handeln zu wollen: "Gerechtigkeit in diesem Sinn ist allerdings Trefflichkeit in vollkommener Ausprägung ... in Bezogenheit auf den Mitbürger". In: Aristoteles: Nikomachische Ethik. Online: http://www.zeno.org/Lesesaal/N/9781484071892
- [3] Im Jahr 44 vor Christus schrieb Marcus Tullius Cicero sein Buch "De Officiis. Darin versucht er die Moral und die Sachzwänge des gesellschaftlichens Lebens in Einklang zu bringen.
- [4] John Locke: Zwei Abhandlungen über die Regierung.
- [5] Jean-Jacques Rousseau: Vom Gesellschaftsvertrag
- [6] Immanuel Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten.
- [7] John Stuart Mill: Die Freiheit" – John Stuart Mill
- [8] Thomas Hobbes: Der Leviathan. 1651.
- [9] Max Horkheimer, Theodor W. Adorno: Die Dialektik der Aufklärung.
- [10] Freiheit und Zwang. Herausgegeben von Hartmut Rosa, Daniel Fulda und Heinz Thoma. Brill Verlag. 2018. ISBN: 978-3-7705-6327-2. Betrachtet werden unter anderem "Das politökonomische Subjekt der Aufklärung und die Aporie von Freiheit und Zwang", die "Freiheit als prekäre Lebensform", "„Kein Mensch muß müssen“? Freiheit und Zwang in der Tragödie der Moderne", "Vergesellschaftung oder Autonomie – Musik als Austragungsort eines Scheinwiderspruchs" oder "Avantgarden im Spannungsfeld zwischen Freiheit und Zwang". Das Buch ist Teil der Schriftenreihe "Laboratorium Aufklärung".
- [11] Willibald Erlacher, Gerda Kysela-Schiemer: Freiheit und Zwang. Paradoxien und Dilemmata im System Schule. 260 Seiten. Reihe: Klagenfurter Beiträge zur Bildungsforschung und Entwicklung. StudienVerlag. Wien, Innsbruck. 2022. ISBN 978-3-7065-6116-7.