Endosymbiotischer Gentransfer
Definition
Basiswissen
Von einem endosymbiotischen Gentransfer[1], oder einer Genverlagerung[2] spricht man insbesondere dann, wenn, wenn genetische Information von einem evolutionär ursprünglich selbständigen Lebewesen, etwa Chloroplasten[3] im Zuge einer Endosymbiose in den Zellkern der Wirtszelle einwandern. Siehe auch Endosymbiose ↗
Fußnoten
- [1] Speziell zum endosymbiotischen Gentransfer der Chloroplasten heißt es: "Die Größe des Genoms sank von ca. 3,5 Mio. Basen auf 120–160 Tausend. Das entspricht einer Reduktion von oft mehr als 1500 Genen bei Cyanobakterien auf etwa 60–100 Gene in Chloroplasten. Die Verkleinerung des Genoms ging mit dem Verlust genetischer Informationen und Transfers in den Zellkern einher, ein Vorgang, der als ‚endosymbiotischer Gentransfer‘ (EGT) bezeichnet wird." In: der Artikel "Chloroplast". Wikipedia. Abgerufen am 4. April 2024. Online: https://de.wikipedia.org/wiki/Chloroplast#Endosymbiotischer_Gentransfer
- [2] Als Genverlagerung bezeichnet man einen "Gentransfer zwischen verschiedenen Zellkompartimenten". Als Beispiele genannt werden etwa die Wanderung von Erbmaterial von Mitochondrien oder von Chloroplasten in den Zellkern. Der Vorgang findet dabei über "evolutionärer Zeitmaßstäbe" statt. In: der Artikel "Genverlagerung". Spektrum Lexikon der Biologie. 2001. Online: https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/genverlagerung/27440
- [3] Es gibt eine statistische Korrelation zwischen der "Entwicklunsstufe" eines Organismus und der "Anzahl der in den Kern verlagerten Gene". So sind zum Beispiel "bei Landpflanzen und Grünalgen im Verlauf der Evolution mehr Gene aus den Plastiden in den Kern verlagert worden als bei anderen Algen" Und "bei Säugetieren finden sich mehr Gene aus den Mitochondrien im Kern als bei Wirbellosen." In: der Artikel "Genverlagerung". Spektrum Lexikon der Biologie. 2001. Online: https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/genverlagerung/27440