Organismus
Biologie
Definition
Als Organismus bezeichnet man ein gegenüber der Umwelt abgrenzbares Lebewesen, welches aus mehreren Organen oder allgemeiner zweckmäßig miteinander wirkenden Teilen[2] besteht. In einem übertragenen Sinn spricht man auch in den Gesellschaftswissenschaften von Systemen als einem Organismus, wenn sie aus mehreren sinnvoll zusammenwirkenden Organen besteht (Staatsorgane!). Siehe auch Organ ↗
Fußnoten
- [1] Folse, H. J. III, and Roughgarden, J.: What is an individual organism? A multilevel selection perspective. Q. Rev. Biol. 85, 447–572. 2010. doi: 10.1086/656905
- [2] Der Organismus als zweckmäßiges System: "Der Organismus besteht in einem System von »Selbstregulierungen«, in einer Verbindung zu einem einheitlichen Ganzen, in der Gliederung in Organe, zwischen welchen eine Arbeitsteilung besteht (Syst. d. Philos.2, S. 618). in diesem Sinne ist auch die Gesellschaft ein Organismus (s. Sociologie). NAHLOWSKY versteht unter Organismus »ein von innen heraus (d.h. aus einer Urzelle, einem Samenkeim) sich entwickelndes Naturwesen, welches in seiner äußern Structur eine bis in die kleinsten Teile herab sich fortsetzende, streng regelmäßige Gliederung und nicht minder auch in allen seinen sich wechselseitig bedingenden und von gewissen Centralorganen regierten Teilfunctionen eine derartige Gesetzmäßigkeit dartut, daß dessen Gesamtexistenz (Leben genannt) nur aus dem zweckmäßigen Ineinandergreifen aller jener Teilfunctionen begriffen werden kann« (Grdz. zur Lehre von d. Gesellsch. S. 76 f.)." In: Der Artikel "Organismus" in: Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 2. Berlin 1904, S. 62-65. Speziell zur Idee, dass auch ganze Gesellschaften ein Organismus sein können, siehe den Artikel organische Theorie ↗