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Zwillingsforschung


Psychologie


Basiswissen


Was in Menschen wird durch die Umwelt geformt, was aus ihrem genetischen Erbmaterial? Das ist die Kernfrage der Zwillingsforschung. Die Aussagen der Zwilllingsforschung haben haben sehr weitreichende psychologische und soziologische Bedeutung. Das ist hier kurz vorgestellt.

Die Grundidee der Zwillingsforschung


Werden Menschen zu Kriminellen, weil sie in einer schlechten Umgebung aufwachsen oder weil sie von ihrem Erbmaterial, von ihren Genen her, so gesteuert sind? Zweieiige Zwillinge unterscheiden sich in ihrem Erbmaterial genauso stark wie Geschwister, die keine Zwillinge sind. Eineiige Zwillinge hingegen haben ein nahezu identisches Erbmaterial. Wenn also das Erbmaterial einen Einfluss haben sollte, dann müsste man bei eineiigen Zwillingen (gleiches Erbmaterial) statitistisch gesehen sehr viel mehr Ähnlichkeiten untereinander finden als bei zweieiigen Zwillingen (unterschiedliches Erbmaterial. Genau das scheint auch der Fall zu: bei eineiigien Zwillingen scheinen beide männlichen Geschwister dreimal so häufig beide kriminell auffällig zu werden wie zweieiige Zwillinge[5, Seite 473]. Das spräche für einen starken Einfluss des Erbmaterials. Die mathematische Grundidee hinter der Zwillingsforschung ist die statistische Abhängigkeit ↗

Kritik an der Zwillingsforschung


Eineiige Zwillinge werden von ihren Mitmenschen oft ähnlicher behandelt wie genetisch stärker unterschiedliche zweieiige Zwillinge[5, Seite 475], selbst wenn sie in getrennten Familien oder sozialen Milieus aufwachsen. Dieser denkbare Effekt kann die Zuverlässigkeit der Ergebnisse aus der Zwillingsforschung beeinträchtigen. Diesen Mangel umgeht die engm mit der Zwillingsforschung verwandte Adoptionsforschung ↗

Fußnoten