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Seepocke


Krebs


Basiswissen


Als Seepocke bezeichnet man kleine Krebse mit fester Schale. Seepocken sind an der Nordsee sehr häufig und vielen Urlaubern gut bekannt. Sie überziehen Steine, Muschelschalen oder Buhnen mit einem scharfkantigen Belag. Die Seepocken gehören zu den Rankenfußkrebsen (Cirripedia).

Was ist eine Seepocke?



Wie lebt die Seepocke?



Wo kann man lebende Seepocken beobachten?


Ein guter Ort für eine Beobachtung ist ein Seewasseraquarium. Um die Tiere in "freier Wildbahn" zu beobachten geht man aber am besten bei beginnender Ebbe (ablaufendes Wasser) zu Buhnen oder an einen Gezeitentümpel. Dort sieht man sie dann auf Steinen, Holz, Muscheln oder Schnecken fest sitzend. Wo die Tiere noch vom Wasser überspült sind, kann man beobachten, wie sie die Klappen ihrer Schalen ständig öffnen und schließen und dadurch ihre Rankenfüße zum Fischen von Nahrung herauswedeln lassen. Ein guter Ort für eine Beobachtung ist also ein Gezeitentümpel ↗

Sind die Tiere unter Wasser immer aktiv?


Nein, an Gezeitentümpeln auf der Nordseeinsel Wangerooge machten wir die Beobachtung, dass sie oft lange Zeit die Schalen geschlossen haben, obwohl sie von Wasser überspült sind. Möglicherweise nehmen sie wahr, ob noch Nahrung im Wasser vorhanden ist. Ist ein Tümpel dann sozusagen leergefischt, könnten sie das Filtrieren einstellen. Das ist aber nur eine Vermutung.

Ist die Seepocke "degeneriert"?


Degenerieren heißt so viel wie sich zurück entwickeln, primitiver werden: es gibt die Vorstellung, dass die biologische Evolution zu immer komplexeren Lebensformen führt. Die Seepocke ist möglicherweise ein Gegenbeispiel dazu. Das Phänomen wurde bereits von Charles Darwin ausführlich untersucht[6]. An ihr kann man verschiedene Degenerationen ursprünglich vorhandener Fähigkeiten erkennen. Als Krebstiere hatten die Vorfahren der Seepocken die Fähigkeit sich schnell und immer fortzubewegen. Auch hatten sie wahrscheinlich ausgeprägte Sinnesorgane, zum Beispiel Augen. Beide Fähigkeiten sind bei der Seepocke stark zurückgebildet. Beweglich ist ist nur noch als sehr jungens Tier. Und die Sehfähigkeit ist wahrscheinlich beschränkt auf eine einfache Hell-Dunkel-Wahrnehmung. Trotz oder gerade durch diese Degeneration konnte sie sich aber umso besser an ihren heutigen Siedlungsraum anpassen: brandungsumtoste Uferbereiche der Weltmeere. Im Zusammenhang mit der erdgeschichtlichen Entwicklung von Lebewesen bezeichnet man eine solche Art der Degeneration als regressive Evolution ↗

Fußnoten