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Scheinbare Größe


Optik


Basiswissen


Der Mond und die Sonne erscheinen uns als Gegenstände am Himmel beide etwa gleich groß. Tatsächlich aber ist die Sonne sehr viel größer als der Mond. Die Größe des Mondes ist nur scheinbar. Das ist hier näher erklärt.

Die scheinbare Größe als Sehwinkel


Sieht man eine Giraffe weit entfernt am Horizont stehen, nimmt sie nur einen kleinen Bereich in unserem Sehfeld ein. Um von ihren Füßen bis zu ihrem Kopf zu blicken, muss man den eigenen Kopf nicht heben oder senken. Steht die Giraffe aber direkt vor einem, nimmt sie einen großen Teil des Sehfeldes ein. Man muss den Kopf erst nach unten senken, um die Füße zu sehen. Um den Blick dann von den Füßen zum Kopf zu wenden, muss man den Kopf weit nach oben anheben. Die Giraffe hat jetzt eine große scheinbare Größe. Wie weit man den Kopf drehen muss, um den Blick von einem Rand des Objektes zum anderen Rand zu wenden nennt man in der Optik und der Astronomie den Sehwinkel ↗

Scheinbare und tatsächliche Größe


Wenn eine Giraffe langsam aus der Entfernung auf uns zu läuft, dann wird ihre scheinbare Größe ständig größer. Dennoch wissen wir mit Sicherheit, dass ihre echte Größe sich dabei nicht verändert. Sie wird in der kurzen Zeit kaum merklich wachsen oder schrumpfen. Was uns am Beispiel der Giraffe offensichtlich erscheint, ist in der Astronomie aber durchaus ein großes Problem. So erscheint uns das Sternbild Pegasus am Herbsthimmel sehr groß, das nicht weit davon entfernt liegende Sternbild Delphin aber sehr klein. Wenn man aber nicht weiß, wie weit die entsprechenden Sterne von uns entfernt sind, kann es sein, dass der Delphin in Wirklichkeit sehr viel größer ist als Pegasus. Nichts am Sternenhimmel gibt dem bloßen Auge einen Hinweis über die wahre Größe. Wie man dennoch zu guten Abschätzungen der Größe von Himmelskörpern gelangen kann ist erklärt im Artikel über die Größe und Abstände von Sonne und Mond ↗

Subjektive und objektive Größe


Das Paar der gegensätzlichen Worte scheinbar und tatsächlich spiegelt sich auch im Gegensatz von Subjektivität und Objektivität wieder. Subjektiv nennt man das, wie es einer konkreten Person erscheint, wie sie es empfindet. So kann eine Person das Quietschen von Kreide auf der Tafel subjektiv als Ohrenschmerz empfinden und nennt das Geräusch schmerzhaft. Für andere Personen kann das Geräusch ganz ohne unangenehme Empfindungen sein, für sie ist es nicht schmerzhaft. Hier stellt sich die philosophische Frage, welche Eigenschaft das Geräusch denn tatsächlich hat. Gilt eine Eigenschaft unabhängig von der Person, nennt man sie objektiv. Hängt eine Eigenschaft von der beobachtenden Person ab, nennt man diese Eigenschaft auch subjektiv ↗