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Polarität


Gegensätzlicheit


Basiswissen


Als Polarität bezeichnet man die Gegensätzlichkeit von Dingen an zwei Enden einer Skala: plus-minus, positiv-negativ, hell-dunkel, Mann-Frau, heiß-kalt oder auch gut-böse. Das ist hier kurz vorgestellt.

Polarität in Goethes Weltsicht


Der berühmte deutsche Dichter Johann Wolfgang von Goethe (1749 bis 1832) sah sich selbst mehr als Naturforscher als Dichter. Tatsächlich hat er eine umfangreiche und in sich sehr logisch aufgebaute Farbenlehre geschaffen und verfügte über detaillierte Kenntnisse der Geologie und Mineralogie Thüringens und anderer Landschaften. Ein roter Faden, der sich sowhohl durch Goethes literarische Werke wie auch seine naturwissenschafltichen Betrachtungen zieht ist eine überall in der Welt erkennbare Polarität: Siehe mehr dazu im Artikel zu Goethes Polarität ↗

Die Polarität des Manichäismus


Gut und Böse als Urprinzipien der Welt: als Manichäismus bezeichnet man eine Religion, die vor allem in der Spätantike im römischen Reichen weit verbreitet war. Der Manichäismus sah die Welt als den Ort eines ewigen Streites zwischen einer Kraft des Guten und einer Kraft des Bösen. Siehe auch Manichäismus ↗

Polarität in der Psychologie


Die Psychologie sucht nach Eigenschaften von Menschen, die sich auf einer eindimensionalen Skala messen lassen. Besonders populär und bekannt ist die Polarität von Extra- und Introversion, die auf den schweizer Psychologen C. G. Jung zurückgeht[1]. Das eine Extrem sind Menschen, die ihre Energie ganz aus der Außenwelt (Essen, Urlaube, Häuser, Besitz etc.) sowie aus sozialen Beziehungen (Freunde, Bekannte, Gruppenerlebnisse, Familie) beziehen. Der Gegenpol dazu sind extrem introvertierte Menschen, die ihre Lebensenergie aus der Beschäftigung mit den Objekten der Innenwelt, den eigenen Gedanken und Gefühlen beziehen. Siehe mehr dazu im Artikel zur Extraversion ↗

Polarität ist eine besondere Komplementarität


Zwei Pole liegen immer auf ein und derselben Skala einer Eigenschaft, aber jeweils an entgegengesetzten Enden, an den Extremen sozusagen. So bedingt gedanklich das eine Extrem zwangsläufig auch das andere Extrem. Wo sich zwei scheinbar gegensätzliche Dinge letztendlich gegenseitig bedingen spricht man allgemein auch von einer Komplementarität. Ein Beispiel ist die Komplementarität des Wellen- und Teilchenmodells in der Physik. Bei einer Komplementarität müssen die Extreme aber nicht auf derselben Skala liegen. Ihre gegenseitige Bedingtheit stammt aus der Notwendigkeit zur Schaffung eines konsistenten Gesamtbildes. Lies mehr unter Komplementarität ↗

Polarität ist kein Dualismus


Ein Dualismus bezeichnet eine Zweiteilung der Welt in zwei Prinzipien, die sich gegenseitig ausschließen oder bekämpfen (Religion), und nicht als zusammengehörig für eine höhere Einheit oder Wahrheit betrachtet werden. Da eine Polarität aber ein Gegensatzpaar ist, dass nur aus den zwei Extremen bestehen kann, ist eine Polarität kein Dualismus ↗

Fußnoten