R


Kovalenter Radius


Chemie


Definition


Der Kovalente Radius bezeichnet den halben Abstand zweier Atome desselben chemischen Elements, die kovalent gebunden sind. Diese Radien hängen auch von der Art der Bindung (Einfach-, Doppel- oder Dreifachbindung) ab sowie von der Elektronegativität bei unterschiedlichen Bindungspartnern. Das ist hier kurz vorgestellt.

Das Problem: keine feste Atomgrenze


Atome stellt man sich oft als kugelartige Gebilde ohne fest Hülle oder Außenfläche vor. Man kann für Atome daher keine festen Radius angeben. Der Grund dafür ist, dass sich um den schweren Kern aus Protonen und Neutronen die Elektronen aufhalten, aber der Aufenthaltsort der Elektronen ist nicht eng begrenzt. Tatächlich haben die Elektronen auch (kleine) Wahrscheinlicheiten, sich sehr weit vom Kern entfernt aufzuhalten. Die Wahrscheinlichkeiten ändern sich von Ort zu Ort fließen, ob dort ein Elektron sein kann. Damit lässt sich auch eine Stelle angeben, an der ein Atom sozusagen aufhört, ähnlich einem Himmel mit Abendrot: man kann schlecht genau eine Stelle angeben, an der das Abendrot aufhöhrt. Ein eindeutiger Atomradius kann dann nicht angegeben werden. Siehe auch Atomradius ↗

Die Lösung: kovalente Radien


Fügen sich zwei Atome zu einer Verbindung zusammen kann man - anders als bei voneinander isolierten Atomen - einen sinnvollen Radius angeben: die Atomradius ist dann der halbe Abstand zwischen den Mittelpunkten der beteiligten Atome. Für eine Liste mit Zahlenwerten siehe unter Atomradien ↗

Welche anderen Atomradien gibt es?


Etwas anderes sind der Atomradius und der Van-der-Waals-Radius. Eine Wertetabelle steht unter kovalente Radien ↗