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Keeling-Kurve

CO₂ seit 1959

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Basiswissen


Seit spätestens 1954 ist bekannt, dass die CO2-Werte weltweit ansteigen[4]. Seit 1959 werden auf der Pazifikinsel Hawaii die CO2-Werte der Atmosphäre wissenschaftlich gemessen. Der aus den Messwerten erstellte Graph ist die sogenannte Keeling-Kurve. Hier stehen verschiedene Varianten dazu.



Bildbeschreibung und Urheberrecht
Graph des CO-Anstieges auf dem Mauna Loa☛


Rohdaten zum CO2-Gehalt der Erdatmosphäre



Funktionen zur Modellierung der Keeling-Daten



Die Einheit ppm als

Der Gehalt an CO2 in der Erdatmosphäre wird in ppm angegeben, das heißt: parts per Millionen. Mit Beginn der Keeling-Messungen im Jahr 1959 lag der Wert bei rund 316 ppm. Das heißt: von einer Million Luftteilchen (Molekülen) waren 316 Teilchen Kohlendioxid (CO2). Die Einheit ppm ist aus Sicht der Chemie und Physik ein sogenannter Stoffmengenanteil ↗

Schwankungen des CO2-Gehaltes in der Erdatmosphäre


Noch in der Zeit der letzten Großen Vereisung, der mittleren Steinzeit mit den Neandertaler und den ersten Homo Sapiens Menschen in Europa, lag der Anteil bei nur 180 ppm gesunken. Im fernen Erdzeitalter Perm, als Teile des späteren Deutschland in kahlen Wüsten lagen, betrug der CO2-Anteil in der Erdatmosphäre aber bis zu 4000 ppm[1]. Für die gegenwärtige Biosphäre geht man davon aus, dass der durch menschliche Aktivitäten erreichbare Anteil von CO2 in der Atmosphäre bei etwa 2000 ppm liegen kann[3]. Siehe auch Erdatmosphäre ↗

Frühe Prognosen des CO2-Gehaltes


Der Ölkonzern Total sagte 1971 voraus, dass in den 2010er Jahren erstmals die 400-ppm Marke überschritten würde[2]. Eine Studie der ehemaligen Kernforschungsanlage Jülich aus dem Jahr 1983 sagte bei eine Verdopplung des CO2-Anteil alle 50 bis 100 Jahre voraus[3]. Das hieße, dass bis spätestens im Jahr 2060 die 700 ppm überschritten werden könnte. Die realen Daten stehen unter Keeling-Kurve Jahresdaten ↗

Fußnoten


  • [1] Tony Eggleton: A Short Introduction to Climate Change. Cambridge University Press. 2013. ISBN 9781107618763. Seite 52.
  • [2] Christophe Bonneuil, Pierre-Louis Choquet, Benjamin Franta: Early warnings and emerging accountability: Total’s responses to global warming. 1971–2021. In: Global Environmental Change. Volume 71, November 2021, 102386. https://doi.org/10.1016/j.gloenvcha.2021.102386
  • [3] Kernforschungsanlage Jülich. Institut für Chemie 3: Atmosphärische Chemie. Studie über die Auswirkungen von Kohlendioxidemissionen auf das Klima. November 1983. ISSN 0366 -0885. Dort das Kapitel A5, Potentieller Ansteig von CO2. Seite 12.
  • [4] Seit dem Jahr 1954 ist die Öl- und Automobilindustrie in den USA über die Bedeutung von Kohlendioxid in der Atmosphäre informiert: Anfang der 1950er Jahre hatten verschiedene Öl- und Automobilunternehmen in den USA eine Vereinigung zur Erforschung der Luftverschmutzung gegründet, die sogenannte Air Pollution Foundation. Von dort flossen Gelder für wissenschaftliche Forschungen an entsprechende Universitäten, etwa das CalTech in Kalifornien. In einem Forschungsantrag des CalTech an die Foundation vom 15. November 1954 wird unmissverständlich klar gemacht, dass der CO2-Gehalt der Atmosphäre aufgrund der Verbrennung von fossilen Rohstoffen steigt: "one of the more interesting results obtained is a consistent increase of the C¹² content in recent years. Since 1840 the carbon-isotope ration (C¹²/C1¹³) has increased in the trees so far investigaged. This can be explained on the basis of a change in carbon ratio in carbon dioxide atmosphere resulting from the burning of the C¹²-enriched coal and petroleum. The possible consequences of a changing concentration of the CO2 in the atmosphere with reference to climate, rates of photosynthesis, and rates of equilibration with carbonate of the oceans may ultimately prove of considerable significance to civilization." Die "considerable significance" (beachtliche Bedeutung) werden nicht weiter detailliert, klingen aber wie ein ominöser Hinweis auf die Zukunft. Das Zitat steht in einem Forschungsantrag des CalTech an die Air Pollution Foundation, unterschrieben von einem Samuel Epstein (1919 bis 2001), damals Associate Professor of Chemistry am Caltech. Siehe auch Erderwärmung (Zitate) ↗