Jüngstes Gericht
Katholizismus
Basiswissen
Nach der offiziellen katholischen Leere wird der Kosmos als unsere Heimat einer letztendlichen „Erschütterung“ aneim fallen. Darauf folgt das Jüngste Gericht. Das ist hier kurz skizziert.
Was ist das Jüngste Gericht?
Nachdem die „vergängliche Welt“ ihr Ende gefunden hat, wird es zu einem Gericht über die Menschen kommen. Im offiziellen Katechismus der katholischen Kirche heißt es: „Christus wird mit der Vollmacht richten, die er erworben hat als Erlöser der Welt, der gekommen ist, um die Menschen zu retten. Die innersten Gesinnungen der Herzen sowie das Verhalten eines jeden gegenüber Gott und dem Nächsten werden aufgedeckt werden. Jeder Mensch wird nach seinen Werken entweder mit Leben erfüllt oder für die Ewigkeit verdammt werden. So wird das „Vollmaß Christi“ erreicht, in dem „Gott alles in allen“ sein wird“[1] Sowie: „Es ist das Gericht der unmittelbaren Vergeltung, die jeder gleich nach seinem Tod in seiner unsterblichen Seele entsprechend seinem Glauben und seinen Werken von Gott erhält. Diese Vergeltung besteht im Eintreten in die Seligkeit des Himmels, unmittelbar oder nach einer entsprechenden Läuterung, oder im Eintreten in die ewige Verdammnis der Hölle.“
Wozu ist der Kosmos gedacht?
Der hier zitierte Katechismus wurde im Jahr 2005 von dem damaligen Papst Benedikt XVI, Joseph Kardinal Ratzinger, für gut geheißen und vom Vatikan veröffentlicht. Der Vatikan verfügt über eine eigene Gelehrte der Astronomie, den Kardinalen und Entscheidungsträger ist das naturwissenschaftliche Weltbild bekannt. Hier stellt sich die Frage, warum jegliche Realität außerhalb der engen menschlichen Sphäre, wozu man auch das Seelenheil des Menschen zählen kann, unerwähnt bleiben. Wenn die vergängliche Welt letzten Endes nur ein Ort der Prüfung im Jüngsten Gericht ist, wozu mussten dann all die Jahrmilliarden vor dem Erscheinen des Menschen auf der Erde stattfinden? Wozu dienen dann die abermilliarden Galaxien im Weltraum? Wozu muss sich der Weltraum mit zunehmender Geschwindigkeit ausdehnen? Wozu soll ein Kosmos nützlich sein, dessen eigentliche Funktion, nämlich ein Ort der Prüfung für uns zu sein, sich auf weniger als ein Milliardstel seiner Lebenszeit und noch unendlich viel weniger gemessen an seiner Raumausdehnung beschränkt? Hätte nicht auch ein einfacher, unkomplizierter Raum, etwa im Sinne einer großen Theaterbühne auch genügt? Diese Frage wird weiter betrachtet im Artikel zum So-Sein der Welt ↗
Fußnoten
- [1] Katechismus der katholischen Kirche in der offiziellen Version aus dem Jahr 2005. Absatz 135.
- [2] Katechismus der katholischen Kirche in der offiziellen Version aus dem Jahr 2005. Absatz 208.