Granit
Gestein
Basiswissen
Granit ist ein sehr häufiges Gestein mit gut sichtbaren Kristallen. Granit ist unter der Erde aus heißer Magma durch langsame Abkühlung entstanden. Es gibt ganze Berge, die aus Granit bestehen. Dazu hier kurz noch einige Angaben.
Was ist Granit?
Granit ist ein Tiefengestein, auch Plutonit genannt. Es entsteht, wenn Magma langsam unter der Erdoberfläche abkühlt. Dabei haben Kristalle viel Zeit zu wachsen. Sie werden dann so groß, dass man sie gut mit dem bloßen Auge erkennen kann:
- Weiß, rosa, rot (selten bläulich und grünlich) => Feldspat
- Farblos transparent, speckig => Quarz
- Dunkel bis schwarz => Glimmer
In Zahlen
- Etwa 2,6 Gramm für jeden Kubikzentimeter als => Dichte
Fußnoten
- [1] "Der Granīt, des -es, plur. von mehrern Arten oder Quantitäten, die -e, der Nahme eines vermischten sehr harten mit Flecken versehenen Steines von verschiedenen Farben, aus welchem oft ganze Felsen und Felsengebirge bestehen; besonders des schwarzen mit weißen Flecken. Ohne Zweifel von dem Latein. Granum, wegen der Körner und Flecken, mit welchen er wie der Porphyr durchsetzt ist. Der wilde Granit im Schwarzburgischen ist ein weißes quarzartiges mit vieler Hornblende durchsetztes Gestein. In einigen Gegenden pflegt man auch den Gießstein, der aus Frankreich kommt, und in den Messing-Fabriken gebraucht wird, lockeren Granit zu nennen." In: Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 776. Online: http://www.zeno.org/nid/20000202460
- [2] "Der Granit, ein hartes Gestein, welches mit dem Stahle Feuer giebt, und aus welchem der Kern der Urgebirge unserer Erde zu bestehen scheint, weil es allemahl in den Bergwerken die am tiefsten liegende Gebirgsart ist." In: Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 2. Amsterdam 1809, S. 127. Online: http://www.zeno.org/nid/20000753203
- [3] "Granit (Mineral), eine Gebirgsart, die aus Feldspath, Quarz und Glimmer besteht. Er wird als Baumaterial verwandt, und nimmt eine gute Politur an. Ein sehr seiner, grau aussehender, wird in Wien zu Dosen, Platten, Uhrgehängen etc. verarbeitet." In: Damen Conversations Lexikon, Band 4. [o.O.] 1835, S. 499. Online: http://www.zeno.org/nid/20001735101
- [4] "Granit, eine aus Feldspath, Quarz und Glimmer bestehende, zu den Urgebirgen gehörige Felsart, kommt in sehr vielen Gegenden, in Deutschland namentlich im Schwarzwalde, Harz, Fichtelgebirge, Erzgebirge, Riesengebirge, in den Alpen u.s.w. vor und bildet schroffe Berge mit spitzen und zackigen Gipfeln. Die Masse des Gesteins zeichnet sich durch ungemeine Festigkeit aus und nimmt eine sehr schöne Politur an. Er gibt einen vortrefflichen Baustein und wird auch seit den ältesten Zeiten zu Bildhauerarbeit und in ausgewählten Stücken zur Herstellung von Tischplatten, Dosen, Reibschalen u. dgl. benutzt. Vorzüglich benutzt man ihn auch zum Straßenbau. Es gibt sehr verschiedene Arten, die sich durch größere oder geringere Feinheit des Korns unterscheiden. Der bedeutendste Antheil des Granits ist Feldspath. Ein eigenthümliches Ansehen bietet der Schriftgranit dar, der sich in Sibirien und Schlesien findet und bei welchem unausgebildete Quarzkrystalle einzeln oder in gleichlaufenden Linien im Feldspath liegen." Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 260. Online: http://www.zeno.org/nid/20000830933
- [5] "Granit, ein körniges Gemenge aus Quarz, Feldspath und Glimmer. Der Feldspath ist der am meisten vorherrschende Bestandtheil, meistens roth oder weiß gefärbt, der Quarz gewöhnlich grau, der Glimmer zeigt verschiedene Farben, meistens schwarz oder grau, seltener gelb, braun od. roth. Zuweilen fehlt er ganz oder wird durch Schörl ersetzt. Unter den zufälligen Gemengtheilen des G.s sind zu bemerken: Schörl, Granat, Korund, Beryll, Chlorit, Hornblende, Aedalusit, Titonit, Zinnstein etc. – Der G. ist das wichtigste Gebilde des plutonischen Gebirges. Er ist über den ganzen Erdball verbreitet, setzt kolossale Massen zusammen, u. erhebt sich bis zu den größten Höhen. Er tritt in den meisten Gebirgen als der innere massige Kern auf, der bald isolirt und inselartig aus den Schiefern und Straten des Grund-, Uebergangs- und Flötzgebirges hervorragt, bald in längeren Zügen und weiter erstreckten Ketten als ihre Centralachse erscheint, als der Grundpfeiler, an welchem die geschichteten Bildungen angelehnt sind, oder auf welchem sie ruhen. Der G. wird vielfältig verwendet, zu Säulen, zu Piedestalen in der Architectur, die [125] schönern u. feinkörnigen Abänderungen zu Tischplatten, Dosen etc." Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 125-126. Online: http://www.zeno.org/nid/20003356752
- [6] "Granit, Gebirgsart plutonischer Bildung; nach L. von Buch ist er im zähflüssigen Zustand aus dem Innern der Erde emporgedrungen u. gehört zu den Gesteinen, welche die neptunischen Gebirgsarten am frühesten durchbrochen u. mannichfach in ihrer Lage u. Beschaffenheit geändert haben; er ist sehr verbreitet u. bildet meist ellipsoidische Erhebungen mit concentrisch schaliger Structur, theils als einzeln stehende Berge, wie der Brocken, theils als Gebirgszüge von bedeutender Ausdehnung, wie in Skandinavien, das Riesengebirge u. dessen Verlängerung bis in die Gegend von Meißen; zuweilen hat er andere Gesteine gangartig durchbrochen (Ganggranit)." In: Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 546. Online: http://www.zeno.org/nid/20010034641
- [7] "In der Natur bilden die Granite meist runde, stockförmige Gebirgsmassen, deren Material in glutflüssigem Zustand zwischen die Schichten eingepreßt wurde. Der Gehalt an lösenden Flüssigkeiten, die Temperatur zur Zeit der Erstarrung und vielleicht der Druck müssen sehr hoch gewesen sein, damit das Magma durchaus und gleichmäßig körnig kristallisieren konnte. Wenn man auch die ursprünglich feurig-flüssige Natur nicht leugnet, so unterscheiden sich die Granite nach Struktur und Kristallisation sehr viel von den jungen Eruptivgesteinen. Namentlich auch das Verhältnis des Granites zum ähnlich zusammengesetzten Gneis ist nicht aufgeklärt. Die außergewöhnliche Höhe der Temperatur des Granitmagmas und sein Reichtum an gasförmigen und flüssigen Bestandteilen wird bewiesen durch die weitreichenden Veränderungen (2 km), die Granite in den sie umgebenden Tonschiefern hervorbringen." In: Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 4 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 606-608. Online: http://www.zeno.org/nid/20006035140