Flutberg
Gezeiten
Basiswissen
Das Zusammenspiel der Bewegungen von Mond und Erde ergibt Ebbe und Flut an Meeresküsten und auf den Ozeanen. Man spricht von den Gezeiten. Zur Erklärung findet man oft Bilder, in denen eine von Wasser umhüllte Erde einen gut sichtbaren Wasserberg hin zum Mond und einen Wasserberg auf der mondabgewandten Seite hat. Diese Wasserberge nennt man auch Flutberge. Sie würden in dieser entstehen, wenn es auf der Erde keinerlei Festland gäbe und das Meer überall dieselbe Tiefe und Beschaffenheit hätte. Tatsächlich bewirken die Landmasse und unterschiedlichen Meerestiefen völlig andere Muster in der Wirklichkeit. Erdumspannende Flutberge- und Täler sind in der Realität nicht zu erkennen. Siehe auch Gezeiten ↗
Fußnoten
- [1] Hans-Erich Reineck: Das Watt. Ablagerungs- und Lebensraum. Senckenberg-Buch 50. Verlag von Waldemar Kramer. Frankfurt am Main. 1978. ISBN: 3-7829-1067-2. Der werden im Kapitel zur Hydrographie auf Seite 13 die Worte Flutberg und Ebbtal erklärt.
- [2] Im Jahr 1608 veröffentlichte der niederländische Ingenieur und Physiker Simon Stevin folgende Hypothese: "Wir postulieren, daß der Mond und sein Gegenpunkt kontinuierlich das Wasser der Erde zu sich hinsaugen." Also war bereits im Jahr 1608 bekannt, dass zu der Zeit, wenn in Amsterdam das Wasser hoch stand, wahrscheinlich auch auf der gegenüberliegenden Seite der Erde ein "Flutberg" anzutreffen war. Das ist bemerkenswert, wenn man bedenkt, das zu dieser Zeit - noch vor dem Dreißigjährien Krieg - eine Reise um die halbe Erdkugel viele Monate dauerte und keine genauen Uhren vorhanden waren. In: The principal works of Simon Stevin, 5 Bände, Amsterdam, C. V. Swets und Zeitlinger, 1955. Dort besonders der Band 3. Siehe auch Gezeiten ↗