Dissoziative Identitätsstörung
Psychologie
Basiswissen
Als dissoziative Identitätsstörung[1], früher als multipled Persönlichkeit bezeichnet[2] ist dadurch gekennzeichnet, dass sich ein und dieselbe Person nacheinander als verschiedene Persönlichkeiten empfindet. Die verschienden Persönlichkeiten treten dabei nicht gleichzeitig auf. Der Physiker Bernardo Kastrup sieht solche Persönlichkeiten gleichzeitig in einem Körper um Dominanz konkurrieren[4]. Etwas anderes ist die philosophische Vielseelenlehre ↗
Fußnoten
- [1] Namensgebung seit 2022: Medizinische oder psychologische Diagnosen werden internal nach einer Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation (WHO) benannt, der internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD: International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) Seit 2022 gilt die Version 11, in der unter dem Kürzel 6B64 die Dissoziative Identitätsstörung definiert wird.
- [2] Namensgebung bis 2022: In der ICD-10 stand das Kürzel F44.81 für die Multiple Persönlichkeit(sstörung), die 2022 abgeschafft wurde.
- [3] William Olaf Stapledon: A Man Divided. Methuen. London. 1950. In diesem autobiographischen Roman wird ein Mann beschrieben, dessen Persönlichkeit unkontrollierbar zwischen einem herzlosen Egoisten und einem einfühlsamen Denkertypen wechselt. Beide Typen wissen zunächst nichts voneinander und treten auch niemals gleichzeitig auf. Der fiktive Charakter passt damit gut auf das klinische Bild einer dissoziativen Identitätsstörung. Siehe auch William Olaf Stapledon ↗
- [4] Bernardo Kastrup: The Universe in Consciousness. In: Journal of Consciousness Studies, Vol. 25, No. 5-6, pp. 125-155. 2018. Online: https://philpapers.org/archive/KASTUI.pdf