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Deutungsmuster


Soziologie


Grundidee


Das Wort Deutungsmuster geht auf den Soziologen Alfred Schütz zurück: Deutungsmuster sind individuelle Typisierungen von Erfahrungen und bewährten Problemlösungen. Deutungsmuster haben damit die Rolle praktischer Alltagstheorien für einzelne Personen. Das ist hier mit einem Beispiel kurz skizziert.

Beispiel


Ein junger Mann hat wiederholt die Erfahrung gemacht, dass man aggressiven Menschen am besten aus dem Weg geht und ihnen in Maßen ihren Willen gibt. Sie lassen einen dann in Ruhe und es ist kein großer Schaden entstanden. So die Alltagstheorie des jungen Mannes. Dass solche Deutungsmuster sehr individuell sind zeigt sich daran, dass andere Personen durchaus gegensätzliche Erfahrungen machen können: gibt man aggressiven Menschen nach, fordern sie immer mehr und am Ende kommt es immer zu einem großen Streit mit großem Schaden für alle. Das individuelle Element solcher Deutungsmuster kann man auch als Subjektivität bezeichnen. Um von individuell-subjektiven Deutungsmustern zu allgemeingültigen Erfahrungen zu gelangen bedarf es einer Objektivierung, das heißt, einer Loslösung oder Überschreitung isolierter Einzelerfahrungen hin zu empirisch repräsentativen Aussagen. Das zum Ziel hat zum Beispiel die induktive Statistik ↗

Fußnoten