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Denkstil


Definition


Basiswissen


Ein Ingenieur denkt bei humanitären Katastrophen eher an technische Hilfsmöglichkeiten, ein Sozialarbeiter eher an seelische Betreuung: das Wort Denkstil wurde 1934 erstmals von einem polnischen Pioniert der Wissenssoziologie verwendet.

Original-Definition


"Der Denkstil besteht, wie jeder Stil, aus einer bestimmten Stimmung und der sie realisierenden Ausführung. Eine Stimmung hat zwei eng zusammenhängende Seiten: sie ist Bereitschaft für selektives Empfinden und für entsprechend gerichtetes Handeln. Sie schafft die ihr adäquaten Ausrücke: Religion, Wissenschaft, Kunst, Sitte, Krieg usw., je nach der Prävalenz gewisser kollektiver Motive und der angewandten kollektiven Mittel. Wir können also Denktstil als gerichtetes Wahrnehmen, mit entsprechendem gedanklichen und sachlichen Verarbeiten des Wahrgenommenen, definieren. Ihn charakterisieren gemeinsame Merkmale der Probleme, die ein Denkkollektiv interessieren; der Urteile, die es als evident betrachtet,; der Methoden, die es als Erkenntnismittel anwendet. Ihn begleitet eventuell ein technischer und literarischer Stil des Wissenssystems.[1]" Mehrere Personen zusammen bilden bei geeigneten Umständen dann ein Denkkollektiv ↗

Fußnoten