Beta-minus-Zerfall
β⁻
Basisiwissen
Beim Beta-minus-Zerfall, kurz auch nur Betazerall oder β⁻-Zerfall genannt, verlassen ein Elektron und ein Elektron-Antineutrino den Atomkern. Hier einige Fakten dazu.
Beta-minus-Zerfall in Atomkernen
- Es ensteht Beta-Minus-Strahlung aus Elektronen.
- Im Atomkern wandelt sich ein Neutron in ein Proton und ein Elektron (und ein Elektron-Antineutrino) um.
- Die Elektronen verlassen den Kern mit Geschwindigkeiten zwischen 0 und nahezu Lichtgeschwindigkeit ↗
- Das Antineutrino hat eine Ruhemasse von nur etwa 1,1 eV und keine elektrische Ladung.
- Das Antineutrino zeigt kaum Effekte beim Durchgang durch Materie und ist schwer nachweisbar.
- Die enstehende Beta-Minus-Strahlung kann durch dünne Metallplatten gut abgeschirmt werden.
- Beta-Minus-Zerfall tritt bei instabilen Nukliden mit hoher Neutronenzahl und verhältnismäßig geringer Protonenzahl auf.
- Nach dem Zerfall ist das Atom stabiler als es vorher war.
Beta-minus-Zerfall freier Neutronen
- In einem Atomkern sind Neutronen meist sehr stabil.
- Ein Neutron außerhalb eines Atomkerns heißt freies Neutron ↗
- Freie Neutronen sind sehr instabil ↗
- Sie unterliegen dem Beta-minus-Zerfall
- Etwa 10 Minuten ist die Halbwertszeiten ↗
- Doch die Halbwertszeit hängt vom Messverfahren ab.
- Das ist eines der ungelösten Rätsel der Physik.
- Siehe mehr im Artikel zur Neutronenhalbwertszeit ↗
Beta-minus-Zerfall und die Entstehung von Gold
- Die Entstehung schwerer Elemente wie Gold war lange Zeit ein Rätsel.
- Kurz nach dem (hypothetischen) Urknall gab es nur leichte Elemente im Kosmos.
- Schwerere Elemente wie Kohlenstoff oder Eisen entstanden nur in älteren Sternen.
- Sehr schwere Elemente wie Gold oder Platin können in Sternen eher nicht entstehen.
- Man vermutete ihre Entstehung in Supernova-Explosionen oder Neutronenstern-Kollisionen.
- Für die Kollision von Neutronensternen gilt der Prozess als nachgewiesen[1].
- Dabei spielt der Beta-minus-Zerfall von Neutronen eine zentrale Rolle.
- Siehe mehr dazu im Artikel zum sogenannten r-Prozess ↗
Fußnoten
[1] Sanjana Curtis: Kosmische Schmiede der schweren Elemente. In: Spektrum der Wissenschaft. Mai 2023. Seite 12 bis 21.