Radioaktiver Zerfall
☢ Atomphysik
Basiswissen
Atomkerne bestehen aus Protonen und Neutronen. Sie können von sich aus oder durch Anregung von außen zerplatzen oder zerfallen. Dabei entstehen in der Regel Bruchstücke, die selbst wieder Atomkerne sind. Das ist hier kurz erläutert.
Radioaktivität mit und ohne Zerfall
Neben den Atomen, deren Kerne bei der Radioaktivität zerfallen gibt aber auch das Phänomen, das aus einem Atomkern nur kleine schnelle Teilchen entweichen, ohne dass der Kern als Ganzes in große Bruchstücke zerfällt. Beide Phänomene - große Bruchstücke und kleine Teilchen - fasst man in der Physik zusammen zur Radioaktivität ↗
Radioaktiver Zerfall und Kausalität
Man kann manche Atomsorten durch Beschuss mit Neutronen zu einem künstlichen Zerfall anregen. Viele Atomsorten zerfallen aber auch ohne äußere Einwirkung. Wann sie zerfallen scheint dabei von keinerlei äußeren Einflüssen oder inneren Zuständen abzuhängen. Große Mengen solcher Zerfälle kann man statistisch exakt fassen, wenn man von einem echten Zufall der Zerfallszeitpunkte ausgeht. Wann ein Atom also zerfällt ist damit möglicherweise a-kausal ↗
Fußnoten
- [1] Für den Physiker und Nobelpreisträger Erwin Schrödinger (1887 bis 1961) ist der radioaktive Zerfall ein Beispiel dafür, wie die Regelmäßigkeit der physikalischen Gesetze erst im statistischen Mittel vieler Einzelereignisse sichbar wird: "Der Zerfall eines einzelnen radioaktiven Atoms ist beobacht-
Lebensdauer nicht mehr aussagen als: Solange es lebt (und das mag während Tausenden von Jahren der Fall sein), bleibt die Möglichkeit, daß es schon in der nächsten Sekunde explodiert, immer bestehen, sei sie nun groß oder klein. Trotz dieses offenkundigen Mangels an individueller Bestimmbarkeit besteht das exakte Exponentialgesetz für den Zerfall einer großen Zahl gleichartiger radioaktiver Atome." In: Erwin Schrödinger: Was ist Leben?: Die lebende Zelle mit den Augen des Physikers betrachtet. R. Piper GmbH & Co. KG, München 1987. ISBN: 3-492-11134-3. Dort die Seiten 111 und 112. Siehe auch a-kausal ↗